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Ritterstraße in Hedersleben Ausbau der Ritterstraße in der Gemeinde Hedersleben: Das Warten hat endlich ein Ende

Von Katrin Schröder 23.05.2019, 07:59
Die Bagger rollen in der Ritterstraße in Hedersleben. Stück für Stück wird die alte Fahrbahndecke abgetragen.
Die Bagger rollen in der Ritterstraße in Hedersleben. Stück für Stück wird die alte Fahrbahndecke abgetragen. Marco Junghans

Hedersleben - Darauf haben die Anwohner lange gewartet: Seit Beginn der Woche wird die Ritterstraße in Hedersleben neu gebaut. Seit vielen Jahren stand das Vorhaben im Plan. „Manchmal dauert es einfach länger“, sagte die scheidende Bürgermeisterin Kornelia Bodenstein (parteilos).

Als eine ihrer letzten Amtshandlungen vollzog sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bauausschusses, Dagbert Hentschel, Peter Harder vom Tiefbauamt der Verbandsgemeinde Vorharz und Bauleiter René Doege vom Ingenieurbüro Deuter den symbolischen Spatenstich.

„Grundhafte Erneuerung“ heißt das, was die Bauarbeiter auf 140 Metern Länge in der Ritterstraße unternehmen. Praktisch bedeutet das einen kompletten Neubau - der im Fall der Ritterstraße auch dringend notwendig ist.

Seit „tiefsten DDR-Zeiten“ sei die Straße nicht mehr grundlegend erneuert worden, sagt Peter Harder vom Tiefbauamt. Die Fahrbahndecke bestand im wesentlichen aus Kopfsteinpflaster. „Das ist Kalkstein, wie er hier vor Jahren üblich war“, sagt Bauleiter Doege.

Spätestens seitdem das Pflaster zur Verlegung von Strom- und Wasserleitungen aufgenommen wurde, ist die Straße ein Problemfall. „Wenn der Verbund aufgebrochen wurde, fehlt der Zusammenhalt“, erläutert Doege.

Über Jahre hinweg wurde die Straße immer wieder geflickt, ohne dass sich an den grundlegenden Problemen etwas änderte. Seit 2012 hat die Gemeinde deshalb mit dem Ingenieurbüro die Instandsetzung geplant. Was bisher zur Umsetzung fehlte, war das Geld.

Rund 260.000 Euro kostet der grundhafte Ausbau. 80 Prozent der Summe stammen aus dem Programm für die Dorferneuerung, welches das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte (ALFF) betreut.

Dass das Geld nun da ist, freut den Bauleiter und die Bürgermeisterin. „Wir haben es immer wieder versucht“, sagen René Doege und Kornelia Bodenstein - bis es geklappt hat.

Ritterstraße in Hedersleben: Regenwasser wird zwischenzeitlich oberflächlich abgeleitet

Bis Ende September sollen die Bauarbeiten dauern, etwas mehr als vier Monate. Stück für Stück werden die alte Fahrbahndecke abgetragen und die neue Tragschicht eingebaut. Rund 550 Kubikmeter Material werden für die ungebundene Tragschicht benötigt. Da in der Ritterstraße kein Regenwasserkanal anliegt und ein neuer nicht geplant ist, wird das Regenwasser oberflächlich abgeleitet.

Die Fahrbahn wird einschließlich der dafür vorgesehenen Rinnen aus Betonstein eine Breite von 4,50 Metern haben, erklärt Doege. Die Fahrbahn wird auf einer Fläche von 500 Quadratmetern mit Betonpflaster versehen, die Nebenanlagen erhalten auf einer Fläche von 200 Quadratmetern ein Natursteinpflaster.

Hinzu kommen noch einmal 200 Quadratmeter Zufahrten und Zuwege, die mit Betonpflaster ausgestattet werden. Mit der „dorftypischen“ Anmutung werde sich die Gestaltung des Pflasters gut ins Ortsbild einfügen, sagt René Doege.

Ritterstraße in Hedersleben: Keine separaten Gehwege vorgesehen

Weil die Ritterstraße teilweise sehr schmal ist, sind keine separaten Gehwege vorgesehen. Dadurch, dass die Seitenstraße für den Verkehr formal eine untergeordnete Bedeutung hat, ist es möglich, eine Mischfläche für Autos und Fußgänger zu planen, so der Bauleiter. Da alle Verkehrsteilnehmer die gleichen Flächen nutzen, ist gegenseitige Rücksichtnahme angesagt.

Im Zuge der Bauarbeiten wird zudem die Straßenbeleuchtung erneuert. Und dort, wo sich die Ritterstraße auf 12 bis 14 Meter verbreitert, sind kleine Grünflächen vorgesehen. Dazu sollen vier Bäume neu gepflanzt werden, berichtet Doege. (mz)

Dagbert Hentschel, Peter Harder, René Doege und Kornelia Bodenstein (von links) auf der Baustelle.
Dagbert Hentschel, Peter Harder, René Doege und Kornelia Bodenstein (von links) auf der Baustelle.
Junghans