Pflege der Wanderwege Auf neuen Brettern geht es jetzt gen Bodetal
Bauhof Thale und Allröder Helfer haben eine Fußgängerbrücke über die Luppbode errichtet. Ein wichtiges Bauwerk, sagt der Ortsbürgermeister - verbindet es das Dorf doch mit Treseburg und Altenbrak.

Allrode/MZ - Die Straße zwischen Allrode und Treseburg ist seit einem reichlichen Vierteljahr eine Baustelle, Autofahrer müssen die Umleitung über Güntersberge, Hasselfelde und Altenbrak nehmen.
Auch für Fußgänger und Radfahrer war bisher kein Durchkommen entlang der Landesstraße 93, endete die dort verlaufende Wanderroute doch recht abrupt an der Luppbode. Wer keine nassen Füße riskieren wollte, musste wohl oder übel umkehren. Das hat sich jetzt geändert: Gemeinsam mit freiwilligen Helfern aus dem Ort, berichtet Allrodes Ortsbürgermeister Wolfgang Kurch (parteilos), habe der Bauhof der Stadt Thale eine neue Fußgängerbrücke über den Bach errichtet. „Das ist eine tolle Neuigkeit“, sagt der sichtlich dankbare Ortschef, „denn es bedeutet, dass unser Wanderwegenetz wieder an das um Treseburg und Altenbrak angebunden ist.“
Den Gästen muss etwas geboten werden - bessere Infrastruktur für Wanderer
Gerade jetzt, mit den zahlreichen Sommerurlaubern und dem unter neuem Eigentümer wiedereröffneten Hotel „Harzer Land“, komme es darauf an, den Gästen etwas zu bieten, betont Kurch im MZ-Gespräch. Klar sei: Wer einen Urlaub in Allrode buche, der wolle hier wandern gehen. Leider gebe es rund um das Dorf jedoch immer weniger Wanderwege, die in einem vorzeigbaren Zustand erhalten seien und gepflegt würden. Das Waldsterben tue sein Übriges zur Trübung des örtlichen Landschaftsbildes. „Insbesondere deshalb ist nun diese Brücke so wichtig“, erklärt der Ortsvorsteher.
Da auch der Radtourismus immer beliebter wird, merkt Kurch an, dass das Holzbauwerk über die Luppbode mit Fahrrädern problemlos befahrbar sei. Unterdessen müssen sich Fahrer von Autos, Motorrädern und anderen größeren Fahrzeugen weiter gedulden: Insgesamt ist für den Bau der neuen Straßenbrücke, einer modernen Einfeldbrücke aus Stahlbeton, laut Landesverkehrsministerium ein Zeitraum von einem halben Jahr eingeplant, von dem nun die ersten drei Monate verstrichen sind. Halbzeit sozusagen - und welche Arbeiten stehen da gerade an? „Im Moment läuft die Drainage der Fundament-Widerlager“, erläutert Robert Köhler, Polier des Thalenser Betriebs RST Ingenieurbau, bei einem Gespräch auf der Baustelle. Parallel werde das Umfeld der Flügelwände entwässert, worauf der Einbau des Füllbetons folgen werde.
Instandsetzung der alten Stahlbetonbrücke erwies sich als unwirtschaftlich
Eine Instandsetzung der alten Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1956, hieß es im Frühjahr aus dem Verkehrsministerium in Magdeburg, sei „aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht in Betracht“ gekommen. Daher sei der Vorgängerbau in den zurückliegenden Monaten abgerissen worden. Der Ersatzneubau, für den das Land Sachsen-Anhalt rund eine Million Euro bereitstellt, komplettiert die bereits im vergangenen Jahr abgeschlossene Fahrbahnsanierung zwischen Allrode und Treseburg. Die Stahlbetonbrücke wird nach dem Einsetzen mit Natursteinen verblendet, wie ein Ministeriumssprecher hinzufügt. Die Stützweite wird sechs Meter betragen.
Fußmarsch am Straßenrand gehört der Vergangenheit an
Ungefähr so lang ist auch die Fußgängerbrücke, die Wanderern erstmals seit drei Monaten wieder eine Tour hinüber ins wildromantische Bodetal ermöglicht. Dank der Beschilderung durch den Harzklub können sich auch Ortsunkundige orientieren und direkt neben dem noch nach frischem Holz duftenden Bauwerk ablesen, wo es nach Altenbrak, Güntersberge oder zum Jagdschloss Windenhütte geht. Zwar führt noch kein Weg daran vorbei, dass Aktivurlauber nach der Brücke in Richtung Treseburg einige Hundert Meter am Straßenrand entlanggehen müssen, bevor eine ältere Brücke sie auf einen beschaulicheren Pfad am anderen Ufer der Luppbode trägt. Ortschef Kurch ist dennoch guter Dinge: „Ich freue mich, dass dieser Pfad jetzt wieder komplett begehbar ist.“