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"Große touristische Attraktion" Attraktion bis 23. Juni am Anger Wernigerode: Höchster mobiler Aussichtsturm City-Skyliner mach Station

Von Kjell Sonnemann 09.05.2019, 05:56
Bis zur Turmspitze des City-Skyliners sind es 81 Meter, die Aussichtsplattform hält bei knapp 72 Metern an und bietet ihren Fahrgästen eine 360-Grad-Sicht auf die Stadt Wernigerode und die Harzregion.
Bis zur Turmspitze des City-Skyliners sind es 81 Meter, die Aussichtsplattform hält bei knapp 72 Metern an und bietet ihren Fahrgästen eine 360-Grad-Sicht auf die Stadt Wernigerode und die Harzregion. Kjell Sonnemann

Wernigerode - „Wir haben jetzt eine Höhe von 30 Metern erreicht“, verkündet die bekannte Frauenstimme, die sonst die Zuschauer bei der Tagesschau begrüßt und zudem die deutsche Stimme von US-Schauspielerin Angelina Jolie ist.

Sie erklärt, wie Wernigerode zu seinem Beinamen „Bunte Stadt am Harz“ gekommen ist: Diesen prägte der Schriftsteller und Naturforscher Hermann Löns am Ende des 19. Jahrhunderts.

Noch mehr Wissenswertes über die Stadt und das Mittelgebirge berichtet die Stimme von Sprecherin Claudia Urbschat-Mingues, während die Besucher des Aussichtsturms Skyliner bis in 72 Meter Höhe fahren und bei gutem Wetter bis zu 30 Kilometer weit schauen können. „Seit sieben Jahren spricht sie die Texte für uns ein, ich bin ihr aber noch nie begegnet“, sagt Thomas Schneider, geschäftsführender Gesellschafter der Skyliner GmbH.

Bei gutem Wetter sollen die Fahrgäste 30 Kilometer weit sehen können

Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Soest hat seinen insgesamt 81 Meter hohen City-Skyliner – den höchsten mobilen Aussichtsturm der Welt – auf dem Parkplatz Anger in Wernigerode aufgestellt.

Seit Dienstag und bis zum 23. Juni können Fahrgäste mit der verglasten und klimatisierten Aussichtskabine gen Himmel fahren und in alle Richtungen schauen – denn die Attraktion dreht sich gegen den Uhrzeigersinn.

60 Personen können pro Start mitfahren, der Eintritt kostet für Erwachsene sieben Euro, für Studenten einen Euro weniger, für Kinder vier Euro. Die jeweils neun Minuten dauernden Fahrten finden täglich zwischen 10 und 20.30 Uhr statt.

„Wenn es aber ein Tag mit einem Event in der Stadt ist oder wir merken, dass am Freitagabend noch viel los ist, dürfen wir auch bis 22 Uhr fahren“, sagt Thomas Schneider. Das sei mit der Stadt Wernigerode abgesprochen. „Der Skyliner macht keinen Lärm.“

Neun Minuten Fahrt im City-Skyliner kosten sieben Euro Eintritt

Das sei wichtig für die Anwohner, sagt Volker Friedrich, stellvertretender Bürgermeister Wernigerodes. Bei der Eröffnung am Dienstagmittag berichtete er: „Es war nicht ganz einfach, einen Standort zu finden. Innerstädtische Flächen werden rarer, weil viel gebaut wird.“ Und doch habe sich für die Attraktion, die eine Grundfläche von etwa 23 mal 23 Meter hat, der Ort an der Angerspitze gefunden.

Die Stadtverwaltung habe der Skyliner GmbH zwar geholfen, einen Platz zu finden, so Friedrich, doch das Unternehmen habe einen ganz normalen Nutzungsantrag stellen müssen. Zudem zahlt es Pacht an die Stadt, Kosten entstehen der Kommune nicht.

Skyliner GmbH zahlt Pacht an die Stadt Wernigerode, sagt der stellvertretende Bürgermeister

Etwas mehr Hilfe habe es vonseiten Wernigerodes schon gegeben, lobte Erhard Skupch, Marketingbeauftragter der Skyliner GmbH. Ein Problem sei gewesen, dass es einen Stromanschluss nur auf der anderen Seite der Rudolf-Breitscheid-Straße gibt. Die Stadt habe für eine Genehmigung gesorgt, damit Stromkabel über eine Behelfsbrücke aus Metallstangen gelegt werden konnten.

Und sollte der Strom einmal ausfallen – der City Skyline ist sicher. Schneider berichtete, dass die Anlage über Scheibenbremsen und einen Handmechanismus verfügt, über den die Aussichtskabine – die übrigens auch mit dem Rollstuhl erreichbar ist – wieder auf den Boden gebracht werden kann.

270 Tonnen schwere Anlage wird in ihre Einzelteile zerlegt mit 15 Sattelschleppern transportiert

Über Ostern stand der City-Skyliner in Hamburg, nach seinem Halt in Wernigerode und dem Stadtfest als Abschluss geht es weiter nach Luxemburg. Die 270 Tonnen schwere Anlage wird zerlegt und mit 15 Sattelschleppern, vier davon sind Schwertransporter, von einem zum anderen Ort gebracht.

„Zum Aufbauen brauchen wir einen 300-Tonnen-Kran“, der von einem regionalen Betrieb stammt, berichtete Schneider. Dass der mobile Aussichtsturm eine „große touristische Attraktion“ ist, findet Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert:

„Viele Besucher werden die Chance nutzen, die Harzregion von oben zu betrachten. Der City-Skyliner ist ein wunderbares Zusatzangebot für unsere vielen Gäste“, sagte er. Eine Fußgängerin aus Wernigerode berichtete bei der Eröffnung, dass sie mit Bekannten aus der Pfalz vorbeikommen werde. (mz)