Anreise, Eintritt, Altersgrenzen Anreise, Eintritt, Altersgrenze: Das müssen Sie über die Rekord-Hängebrücke TitanRT im Harz wissen
Elbingerode/Rübeland - Am 7. Mai wurde an der Rappbodetalsperre bei Rübeland im Harz die bis Ende Juli 2017 längste Fußgänger-Seilhängebrücke der Welt eröffnet. Wie gelangt man am besten dorthin? Wer darf die Brücke passieren? Was kostet eine Überquerung? Hier werden die wichtigsten Fragen beantwortet.
Wie erreicht man die Rekord-Seilhängebrücke „TitanRT“?
Autofahrer sollten zur Anfahrt die vierspurige Bundesstraße 6 bis zur Abfahrt Blankenburg nutzen. Von dort geht es weiter über die B81 und Wendefurt bis zur Rappbodetalsperre. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzen will, steigt nach Angaben der Touristinformation Elbingerode in Wernigerode in einen Bus der Linie 265, der auch samstags und sonntags alle zwei Stunden über Elbingerode und Rübeland bis zur Haltestelle „Talsperre“ fährt. Reisende aus Richtung Blankenburg nutzen die Buslinie 258 nach Rübeland und steigen dort in einen Bus der Linie 265 um.
Wo kann man das Auto parken?
Unmittelbar an der Rappbodetalsperre auf dem Parkplatz P1: Pkw und Wohnmobile parken dort bis 20 Minuten frei, für Pkw sind bis drei Stunden zwei Euro fällig, für Wohnmobile bis drei Stunden sechs Euro. Motorräder und Quads zahlen pauschal einen Euro ohne Begrenzung. Dieser Parkplatz wird bis 2018 erweitert. Der zweite Parkplatz P2 an der Kreuzung von B81 und L96 ist rund 1.800 Meter vom Besucherzentrum der Brücke entfernt.
Wer darf die Seilhängebrücke passieren?
Alle Menschen „mit ein bisschen Mut und festen Schuhen“, sagen die Betreiber. Mit 1,20 Meter Breite können auch Rollstuhlfahrer und Senioren mit Rollatoren die Brücke passieren, wegen der Steigung brauchen diese Menschen allerdings Begleiter. Rollstuhlfahrer und Radfahrer, die ihre Räder mitnehmen wollen. müssen ihren Besuch beim Betreiber anmelden.
Was kostet die Passage über die Seilhängebrücke?
Erwachsene zahlen sechs Euro Eintritt, Kinder vier Euro. Geöffnet ist die Brücke täglich von 10 bis 22 Uhr. „Im normalen Betrieb betritt man die Brücke auf einer Seite, kann sie auf der anderen Seite verlassen und wieder zurückgehen“, sagen die Betreiber. Wer vorher umkehren will, kann das ebenfalls tun.
Wie viele Menschen dürfen zugleich auf die Brücke?
Maximal dürfen 210 Besucher zeitgleich auf die Brücke. Gemessen wird das über Drehkreuze. Die Betreiber gehen aber davon aus, dass diese Zahl nur selten erreicht wird, zum Beispiel an sonnigen Feiertagen.
Welchen Rekord hält die Seilhängebrücke?
Die Titan RT ist die zweitlängste Fußgänger-Seilhängebrücke der Welt. Der freihängende Abschnitt ist 458 Meter lang. Eine fast 500 Meter lange Hängebrücke gibt es seit Ende Juli 2017 in der Schweiz bei Zermatt. Die Brücke ist 494 Meter lang und führt in teils 85 Metern Höhe über den Abgrund. Die drittlängste Brücke ihrer Art befindet sich in Sotschi (Russland), sie misst 439 Meter freihängend. Insgesamt umfasst die Brücke inklusive Podeste und Nebenbauwerk 483 Meter.
Wann begannen die Bauarbeiten?
Ende 2015 wurden die ersten Bohrungen vorgenommen, die Bauarbeiten an der Brücke begannen im Oktober 2016. Ende April 2017 waren die konstruktiven Arbeiten durch eine Spezialfirma aus Österreich vollendet. Die genauen Kosten gab der Betreiber nicht bekannt.
Wie lauten die technischen Daten der Brücke?
Die 118 Tonnen schwere Brücke ist mit 947 Tonnen Zugkraft in den Schieferfelsen beider Talseiten verankert. Die 48 Zug- und Druckanker sind bis zu 27 Meter lang. Für die Widerlager wurden insgesamt 148 Kubikmeter Beton mit 25 Tonnen Bewehrungsstahl verwendet. Die Brücke hat vier Haupttragseile mit einem Durchmesser von 65 Millimeter und zusätzlich zwei Stabilisierungsseile. Ihr aus Gitterrosten bestehender Laufsteg ist 120 Zentimeter breit und hat auf beiden Seiten ein 130 Zentimeter hohes Geländer, das mit Edelstahlnetzen verschlossen ist
Wer ist Betreiber der Anlage?
Bauherren der Rekordbrücke sind Maik und Stefan Berke, die Inhaber der Tourismusfirma Harzdrenalin aus Elbingerode. Harzdrenalin betreibt seit 2012 an der Rappbode-Talsperre die „Megazipline“, die längste Doppelseilrutsche Europas, beschäftigt 25 Mitarbeiter und zählt jährlich mehrere zehntausend Besucher. Durch die Seilhängebrücke soll sich das noch einmal deutlich steigern.
Was kann man noch auf der Brücke erleben?
Besonders Mutige können von der Mitte der Brücke aus einen Pendelsprung machen. Anders als beim Bungee-Jumping hängen die Springer beim so genannten „Gigaswing“ an mehreren Seilen und werden nach dem Sprung nicht hoch und runter geschleudert, sondern schwingen, wie an einem Pendel, hin und her. Der Sprung kostet für eine Einzelperson 79 Euro, für einen Tandemsprung werden 149 Euro fällig. Die Betreiber bitten um eine vorherige Online-Anmeldung.
Der „Gigaswing“ darf von Menschen mit einem Körpergewicht zwischen 35 und 135 Kilogramm (inklusive Kleidung) genutzt werden. Das Mindestalter beträgt zehn Jahre, Kinder unter 18 Jahren brauchen eine Erlaubnis der Eltern. Nicht springen dürfen Schwangere, Epileptiker, Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen sowie alkoholisierte Besucher.
Wer darf auf die Doppelseilrutsche an der Staumauer?
Die „Megazipline“ dürfen Menschen mit einem Körpergewicht zwischen 40 und 120 Kilogramm (inklusive Kleidung) nutzen. Das Mindestalter beträgt zehn Jahre, Kinder unter 18 Jahren brauchen eine Erlaubnis der Eltern. Nicht rutschen dürfen Schwangere, Epileptiker, Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen sowie alkoholisierte Besucher. (mz)
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