Volleyball Volleyball: Ein großes Missverständnis
KLEINPASCHLEBEN/MZ. - Seine Hoffnungen bezogen sich damals auf vier neue Spielerinnen, die von Landesligist HG 85 Köthen zum VV wechselten. Mit mehr Alternativen und höherem Konkurrenzdruck, glaubte Rausch ganz oben angreifen zu können. Ein bitterer Trugschluss.
Denn die neuen Spielerinnen waren die meiste Zeit überfordert. Carolin Klotsch, in die Rausch sehr viele Hoffnungen als Zuspielerin gesetzt hatte, kam mit den neuen Bedingungen in einer höherklassigen Liga selten zurecht. Als Ideengeberin scheiterte sie an ihren limitierten Fähigkeiten. "Sie spielt auf Schablone, immer das gleiche, ohne Variationen", sagt Bernd Rausch. Zudem hätte sie ihren eigenen Kopf und wäre nur selten bereit, sich Ratschläge geben zu lassen. Aller Voraussicht nach werden sich die Wege von Klotsch und
dem VV Kleinpaschleben nach den letzten beiden Saisonspielen auch deshalb trennen. Klotsch wird sich wohl in Halle, wo sie studiert, einen Verein suchen. Marie Naumann wird das Team wohl auch nach nur einer Saison schon wieder verlassen.
Bernd Rausch hegt bei aller Kritik aber keinen Groll gegen Klotsch und die anderen, für zu leicht befundenen Spielerinnen. "Die Köthener Mädels wurden ins kalte Wasser geschmissen. Wir haben uns wohl alle überschätzt." Für die letzten Spiele gegen den CV Mitteldeutschland und den Blankenburger VF hofft Rausch auf einen halbwegs versöhnlichen Abschluss einer total verkorksten Saison. Theoretisch ist der Klassenerhalt für den Tabellenletzten sogar noch möglich, doch selbst Bernd Rausch glaubt bei einer Bilanz von zwei Siegen in 14 Spielen und insgesamt nur neun gewonnenen Sätzen nicht mehr an ein Wunder: "Wir haben nicht mehr das Niveau für die Landesoberliga."
Auch deshalb sieht Rausch einen Abstieg in die Landesliga nicht nur negativ. "Dort", so hofft der Trainer, "würden wir wieder mehr Spiele gewinnen und hätten mehr Spaß." Der scheint nämlich allen vergangen zu sein.