"Radegast beleben" "Radegast beleben": Ein Verein kümmert sich um seine Stadt
Radegast - Dort, wo sonst der Verkehr rollt, stehen an diesem Sonnabend viele Bänke und sind Stände aufgebaut. Die Kinder üben, wie sie nachher mit ihren Fahrrädern beim Seifenkistenrennen am besten die Rampe vom Lkw herunterfahren.
Andere belagern die Hüpfeburg. Die Erwachsenen genießen derweil eine Bratwurst, einen Cocktail oder ein Bier und halten einen Plausch. Später spielen einige Mitglieder der früheren Coverband „Die Magneten“.
Es ist ein gemütliches Zusammensein der Generation. Das 8. Straßenfest, das der Verein „Radegast beleben“ in der Walther-Rathenaus-Straße veranstaltet.
„Wir wollen etwas für Radegast tun“
Der Name ist Programm. „Wir wollen etwas für Radegast tun“, erklärt Vereinsvorsitzender und Gründer Jörn Mozdzanowski das Ziel des Vereins.
Der wurde im vergangenen Oktober gegründet und das eigentlich „aus einer Laune heraus“, wie der Radegaster erklärt. Trotzdem haben die inzwischen 30 Vereinsmitglieder zwischen 18 und 80 Jahren schon einiges erreicht.
Sie haben den „Schlippenadvent“ am Friedhof mit Ständen und Programm organisiert. Das Geld, das am Ende übrigblieb, „ging nach Radegast“, betont Mozdzanowski. Davon wurde ein Sonnensegel für die Kita „Kinderglück“ im Ort angeschafft.
Besonderes Anliegen: Grundschule und Kita
Die Kita und die von der Schließung bedrohte Grundschule liegen den Mitstreitern von „Radegast beleben“ am Herzen. „Wir haben hier wieder mehr junge Leute und auch kleine Kinder“, weiß der Radegaster. Und denen wollen sie im Ort etwas bieten. Darum seien jung und alt gleichermaßen aktiv, berichtet der Vereinschef stolz.
Und das sehen, so schildert er, auch die Radegaster so. „Es gibt sehr positive Reaktionen“. Ursula Roost etwa findet: „Es ist ein schönes Fest“. Die Seniorin freut sich über das Engagement in ihrer Heimat.
Ebenso Vanessa Hertel. Die junge Frau ist mit Freunden aus Radegast beim Fest. „Das ist eine schöne Veranstaltung und für uns ein fester Termin im Kalender“, erzählt die Fernsdorferin. Sie finde sehr schön, was die Radegaster auf die Beine stellen.
„Radegast beleben“ veranstaltet nicht nur mehrere Feste im Ort und unterstützt andere Vereine bei Veranstaltungen. Der Verein engagiert sich vor allem für Radegast. Was bei den Festen an Geld übrig bleibt, wird in den Ort investiert.
Mit dem Geld des 8. Straßenfestes etwa soll der Brunnen auf den Markt wieder in Gang gebracht werden. Die Anlage mit mehreren Natursteinen und einem kleinen Becken darum ist nach der Wende entstanden. Allerdings ist laut Vereinsvorsitzenden Jörn Mozdzanowski der Pumpenschacht kaputt. Von dem Geld soll dieser reapiert werden. (mz/kan)
Ein gutes Verhältnis zu den Vereinen
Auch Ortsbürgermeister Michael Graf ist froh, dass er in Radegast viele Bürger hat, die sich im Sport- und im Trachtenverein, bei der Feuerwehr oder eben bei „Radegast beleben“ engagieren und es viele Veranstaltungen gibt.
Zum Beispiel im Freizeitzentrum, dass im Jahr bis zu 7.000 Besucher zähle. „Wir haben sehr aktive Vereine“, sagt Graf. Mit allen pflege er einen guten Kontakt und er hilft ihnen, etwa, wenn es um die Genehmigungen für ein Straßenfest geht.
Radegast lebenswerter machen
Das Fest aber liegt in den Händen von „Radegast beleben“. Die Vereinsmitglieder haben seit dem Morgen Bänke geschleppt, die Stände aufgebaut und die Strecke für das Rennen mit Strohballen gesichert.
Nun schenken sie Getränke aus, grillen Würstchen und mixen Cocktails. „Es findet sich immer jemand, der hilft. Und es macht Spaß“, beschreibt Modzanowski. Vor allem helfen sie mit dem Fest, Radegast lebenswerter zu machen.
Da bleibt viel zu tun. Dort, wo sie das Straßenfest feiern, haben viele Geschäfte schon lange geschlossen. (mz)