Nach 25 Jahren Nach 25 Jahren: Euro-Schulen ziehen sich aus Aken zurück

Aken - Die Euro-Schulen geben ihren Standort in Aken auf. Der Grund: Die Maßnahme zum Stabil-Programm, mit dem arbeitslosen Jugendlichen ohne Schul- oder Berufsabschluss bei der Integration in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt geholfen werden soll, ist zum 30. Juni ausgelaufen.
„Wir haben uns um die Verlängerung beworben, aber nicht gewonnen“, bestätigt Ute Henke, bei den Euro-Schulen für den Bildungsraum Anhalt zuständig, auf MZ-Nachfrage.
Seit 1991 in Aken vertreten
Die Euro-Schulen waren seit 1991 mit Umschulungen im gewerblichen Bereich in Aken vertreten, seit 2009 auch mit dem Stabil-Projekt. Die Buchstaben stehen für Selbstfindung, Training, Anleitung, Betreuung, Initiative und Lernen.
Es handelt sich um ein Programm des Landes Sachsen-Anhalt, kofinanziert aus dem Europäischen Sozialfonds ESF.
Der Standort Aken habe in letzter Zeit „nur von Stabil gelebt“, bestätigt Ute Henke. Da sich der Regionale Arbeitskreis, ein seit Oktober 2015 bestehendes Gremium aus beschäftigungspolitischen Akteuren des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, für einen neuen Partner entschieden habe, sehen die Euro-Schulen auch für die Zukunft „keine andere Möglichkeit, den Standort zu finanzieren“.
Deshalb ziehe man sich aus Aken zurück. Von den sieben hier beschäftigten Mitarbeitern würden fünf in die Arbeitslosigkeit gehen, einige aber auch vom neuen Projektträger übernommen, weiß Ute Henke.
Einen Mitarbeiter beschäftige man künftig in Dessau, und Tanja Zwick kümmere sich als Sozialarbeiterin weiter um die Erstbetreuung der Flüchtlinge in Aken. Eine Tätigkeit, die unabhängig vom Stabil-Programm vom Kreis vergeben wurde.
Werkstätten werden zurückgebaut
Unterdessen werden die Werkstätten in der Dessauer Landstraße am Rande des Gewerbegebietes Aken-Ost bereits zurückgebaut.
Zum 31. August endet der Mietvertrag. „Wir bedauern diese Entwicklung sehr“, sagt Ute Henke. Die Kooperationspartner hätten sich immer positiv über die Umsetzung des Stabil-Projektes bei den Euro-Schulen geäußert. An der Ausstattung der Werkstätten und der personellen Betreuung der jungen Leute habe es nie Anlass zur Kritik gegeben, weiß die Leiterin für den Bildungsraum Anhalt.
Warum sich der Regionale Arbeitskreis für einen neuen Partner entschieden hat, kann sie nicht sagen. Die Absage wurde nicht begründet und betrifft im Übrigen auch den Standort Wolfen, wo die Euro-Schulen ein Gebäude aufgeben werden, wie Ute Henke informiert. Dort werden von sechs Mitarbeitern vier arbeitslos. (mz)