Motorbootrennsport Motorbootrennsport: Dem Wind auf dem Goitzsche-See ausweichen

Bitterfeld - In genau 50 Tagen ist es soweit: Dann wird es endlich wieder laut auf dem Goitzsche-See bei Bitterfeld. Zum 12. Mal richtet der Motor-Rennboot-Club Berlin den „DMYV Grand Prix of Europe“ aus. Rund 75 Fahrer werden auch diesmal an der Goitzsche erwartet. An der Klasseneinteilung hat sich in diesem Jahr nichts geändert. Die Formel 125, die Formel 250 und die Formel R1000 werden um die Europameisterschaft fahren, während es bei der Formel 500 um die Weltmeisterschaft geht.
Die Sache mit dem Wind
Einer, der sich ganz besonders auf das Event bei Bitterfeld freut, ist Michael Krebs. „Für mich ist es auch in diesem Jahr wieder etwas besonderes, weil ich die Veranstaltung von Anbeginn als Moderator begleitet habe“, sagt Krebs. Zwar bleiben die Wettkämpfe die gleichen, dennoch gibt es eine entscheidende Neuerung: Das Fahrerlager wird in diesem Jahr mehr nach vorn, in Richtung des Goitzschefestes rücken. Das hat einen einfachen Grund. „Der Veranstalter reagiert damit auf die schwierigen Windbedingungen, die am Goitzsche-See herrschen“, erklärt Krebs. Das Gewässer ist problematisch, „bei zu viel Wind ist es schwierig, die Boote auf dem Wasser zu halten“, erläutert Krebs und fügt hinzu: „Die Fahrer sagen dazu hell und dunkel. Es wird hell, wenn du abhebst und dunkel, wenn du ins Wasser eintauchst.“ Mit dem Verschieben des Fahrerlagers kann man nun schneller und besser auf die Windbedingungen reagieren. „Ansonsten ist die Goitzsche ein schneller Kurs, den die Fahrer lieben“, weiß Michael Krebs.
Gefahren wird auf einem Fünf-Bojen-Kurs. Eine Runde ist 1 500 Meter lang. Es wird entgegen des Uhrzeigersinns gefahren. Die Formel 250 und Formel 500 haben drei Läufe mit je acht Runden. Die Formel 125 muss drei Läufe zu sechs Runden absolvieren. Die Formel R100 fährt vier Läufe mit acht rRunden und die Thunder Cats sind bei sechs Läufen mit je acht Runden auf dem Wasser.
Beim sogenannten „Waterfestival“ gehen immer die F125, die F 250 und die F 500 an den Start.
Spannendes Starterfeld
Beim Blick auf das Starterfeld lässt sich momentan nur ein Favorit benennen: Marian Jung aus der Slowakei wird auch beim „DMYV Grand Prix of Europe“ als heißer Favorit für das Siegertreppechen in der Rennklasse F 500 gehandelt. Zumal Jung am vergangenen Wochenende Europameister (O 500) im polnischen Mysliborz geworden ist. „Zu den Klassen F 125 und F 250 kann man momentan noch nichts sagen, weil sie erst diese Wochenende in die punktbezogene Rennsaison starten“, erklärt Krebs.
Ein großes Augenmerk an diesem Goitzsche-Rennwochenende werden die Motorsportfans wohl auf die Formel R1000 legen. Der amtierende Europameister Kay Kaschube hat seine Rennschuhe an den Nagel gehängt. Aussichtsreiche Kandidaten für seine Nachfolge sind zum einen Peter Heibuch und Jim Noon.
Lokalmatador René Behnke wird man bei der zwölften Auflage des Motorbootrennens auf der Goitzsche vergeblich in einem der Rennboote suchen. Sein „Demmler Racing Team“ hatte sich aufgelöst. „Er unterstützt momentan den Dessauer Andreas Schulze beim Bootbau“, weiß Krebs zu berichten.
Besonderes Zuschauerhighlight
Ein besonders Highlight für die Zuschauer stellen die Thunder Cats dar. Was im vergangenen Jahr klein angefangen hat, soll in diesem Jahr zur großen Attraktion werden. Die Schlauchboot-Katamarane sind um ein Vielfaches wendiger und werden von zwei Fahrern gesteuert. Sie fahren in den Läufen des Deutschen Motoryacht Verbandes um die Meisterschaft - auf einem Kurs, der es in sich hat. „Mehrere Schikanen sorgen dafür, dass das Feld dicht beieinander bleibt und spektakuläre Überholmanöver möglich sind“, beschreibt Krebs diese einzigartige Rennform. Und was wünscht sich der Moderator des Motorbootrennens selbst für das Event? „Leicht bewölktes Wetter, 25 Grad und eine leichte Brise, die die Wellen wegdrückt.“ Die Daumen sind fest gedrückt. (mz)