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Katastrophenschutz Katastrophenschutz: Ausbildung in Schreckens-Szenario

Von Claus Blumstengel 28.05.2016, 13:36
Die Freiwillige Feuerwehr Aken war mit für die technische Hilfeleistung zuständig.
Die Freiwillige Feuerwehr Aken war mit für die technische Hilfeleistung zuständig. Heiko Rebsch

Elsnigk - In einem angenommenen Schreckensszenario aus einer schweren Havarie in einem Unternehmen, Bränden, Verkehrsunfällen und dem Ausbruch einer Tierseuche wurden am Sonnabend rund 350 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, Wasserrettung und weiteren Hilfsorganisationen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld in Elsnigk bei Köthen ausgebildet. Die Unternehmen Gussek Fensterbau und WIMEX hatten dafür ihre Firmengelände zur Verfügung gestellt. Für den zentralen Ausbildungstag der Fachdienste im Katastrophenschutz waren dort unter anderem ein Behandlungsplatz für die Versorgung von Verletzten und ein Dekontaminationsplatz für die Entgiftung von Menschen und Fahrzeugen nach einem Chemie-Unfall aufgebaut.

Innerhalb kurzer Zeit haben Feuerwehr und Rettungskräfte des DRK zahlreiche „Verletzte“ zum Behandlungsplatz gebracht. Als Unfallopfer stellten sich Mitglieder von Jugendfeuerwehren zur Verfügung, auf deren Gesichtern, Armen und Beinen Spezialisten des DRK täuschend echte Wunden geschminkt haben. Für die Behandlung standen vier große Zelte bereit, in denen in der Stunde bis zu 50 Schwerverletzte versorgt werden können.

Solche schweren Katastrophen würden zwar kaum an einem Tag und einem Ort zugleich vorkommen, sagte der Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis, Uwe Elze, aber man wolle hier in Elsnigk mit den Einsatzkräften aus dem gesamten Landkreis die Grundfähigkeiten üben, um auf solche Katastrophen vorbereitet zu sein.

Eine besondere Herausforderung war die Wasserversorgung aus der im vorigen Jahr ausgebauten Entnahmestelle im Schachtteich. Die B-Schläuche mussten per Hochleitung über die Scheudersche Straße geführt werden. Etwa 300 Meter waren bis zu den Einsatzorten zu überwinden. Über die beiden B-Schläuche flossen bis zu 1600 Liter Wasser in der Minute zu den Ausbildungs-Stationen. Das habe gut geklappt, sagte Bjoern Neiseke von der unter anderem für die Wasserförderung zuständigen Freiwilligen Feuerwehr Görzig. Während der Übung, die um 6.30 Uhr begann und bis in den Nachmittag dauerte, war die Scheudersche Straße aus Richtung B 185 ab dem Ortseingang von Elsnigk gesperrt.

Einsatzkräfte in Schutzanzügen am Dekontaminations-Platz.
Einsatzkräfte in Schutzanzügen am Dekontaminations-Platz.
Heiko Rebsch