Handball-Oberliga Handball-Oberliga : Das sind die neuen Teams

köthen - Aufmerksamen Beobachtern der 2. Fußball-Bundesliga wird es schon längst einmal aufgefallen sein. Kurz vor jedem Saisonstart wird das Unterhaus vom seit Jahren zuständigen Fernsehsender mit Phrasen wie: „Die spannendste zweite Liga aller Zeiten“ oder: „Die beste zweite Liga aller Zeiten“ gepriesen.
Zur kommenden Spielzeit stoßen Traditionsteams wie Hannover 96, der VfB Stuttgart und Dynamo Dresden zur zweiten Liga dazu. Es ist daher nicht auszuschließen, dass ein deutscher Sportsender in wenigen Wochen seine Zuschauer wieder mit der besten zweiten Liga aller Zeiten locken wird.
Beachtenswerte Veränderungen
Nun hat die Mitteldeutsche Oberliga natürlich nicht viel mit der 2. Fußball-Bundesliga am Hut. Im Fernsehen übertragen wird sie auch nicht. Doch auch in der vierten Handball-Liga gibt es im Sommer Veränderungen. Und zwar beachtenswerte.
Mit dem USV Halle und HSV Bad Blankenburg kommen zwei Absteiger in die Liga, die nicht vorhaben, sich lange in der Mitteldeutschen Oberliga aufzuhalten. Und mit dem NHV Concordia Delitzsch ein Aufsteiger, mit einer interessanten Vergangenheit.
Es ist vielleicht nicht die beste Oberliga aller Zeiten, aber wohl die beste, seitdem die HG 85 Köthen dabei ist. Die Mitteldeutsche Zeitung stellt die neuen Mannschaften vorab schon einmal vor.
HSV Bad Blankenburg
Die Thüringer sorgten für die größte Posse des Frühjahres. Da der HSV Bad Blankenburg scheinbar nicht damit gerechnet hatte, im Endeffekt abzusteigen, verpasste der Verein die fristgerechte Meldung bis zum 24. April für die Mitteldeutsche Oberliga.
Als letztendlich in der Relegation Anfang Mai der Abstieg doch besiegelt wurde, fühlte sich der Zwickauer HC Grubenlampe, der in Folge des HSV-Abstiegs aus der Oberliga abgestiegen wäre, hintergangen - und legte Rechtsmittel gegen diese Entscheidung ein. Zwickau bekam Recht, was dazu führte, dass der Mitteldeutsche Handballverband (MHV) sich dazu entschied, die Oberliga zur kommenden Saison aufzustocken.
Diese kommende Spielzeit soll für den HSV Bad Blankenburg dann möglichst die einzige in der Viertklassigkeit sein. Das Ziel ist bereits klar formuliert: „Sofortiger Wiederaufstieg, alles andere interessiert mich nicht“, erklärte Georg Jahn gegenüber der Ostthüringischen Zeitung.
Dafür hat der Vereinspräsident den ehemaligen Nationalspieler (22 Spiele) Jörn Schläger als neuen Trainer verpflichtet und einen Großteil der Drittliga-Mannschaft gehalten.
USV Halle
Der Oberliga-Meister von 2015 war in der 3. Liga chancenlos. Der USV Halle sammelte gerade einmal zehn Punkte und stieg als abgeschlagener Tabellenletzter aus der Ost-Staffel ab.
Doch der Verein bleibt ambitioniert. „Wir haben den Anspruch, im Süden Sachsen-Anhalts die erste Kraft im Handball zu sein, und deshalb wollen wir zurück in die dritte Liga“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Silbersack.
Trainer ist und bleibt der erst 28-jährige Fabian Metzner, der im Laufe der Vorsaison - Metzner war noch Spieler - das Amt Jörg Neumann übernahm. „Unsere Entscheidung war richtig. Fabian Metzner hat eine Vision, wie er den Handball beim USV entwickeln will. Dahinter stehen wir“, sagt Silbersack.
Mitte Juli, genauer gesagt am 18. Juli, startet die HG 85 Köthen in ihre Saisonvorbereitung. Die Mannschaft des amtierenden Meisters bleibt größtenteils zusammen.
Mit dem Start in die Vorbereitung tritt auch Svajunas Kairies sein Amt als Trainer der HG 85 Köthen an. Auch die ersten Testspiele hat der Oberligist bereits bekanntgegeben. Das erste Duell liefern sich die Köthener demzufolge am 17. August bei einem Heimspiel mit dem Drittligisten SV Anhalt Bernburg.
Am 20. August spielt die HG beim Medimax-Cup in Dessau. Ein weiteres Heimspiel gibt es am 23. August gegen Weißenfels. Zwei Tage später steht ein erneuter Test in eigener Halle gegen Spergau auf dem Plan. (mz/tg)
NHV Concordia Delitzsch
Wer Delitzsch und Handball in einem Satz hört, denkt wahrscheinlich zunächst an den SV Concordia Delitzsch. Der Verein konnte mit dem Aufstieg 2004/05 in die Bundesliga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte verbuchen.
Die Konkurrenz in der höchsten Spielklasse erwies sich jedoch als zu stark, so dass der Verein umgehend als Tabellenletzter wieder absteigen musste.
Im Mai 2010 musste der SV Concordia aufgrund von finanziellen Problemen allerdings einen Insolvenzantrag stellen und verzichtete auf sein Startrecht in der zweiten Liga. Aus dieser Insolvenzmasse ging der NHV Concordia Delitzsch hervor, der in der Vorsaison den Aufstieg geschafft hat.
Mit seinem ehemaligen Erst- und Zweitliga-Spieler Vladimir Maltsev hat der Verein einen neuen Trainer, der sich in der Leipziger Volkszeitung zum Saisonziel des NHV folgendermaßen äußerte: „Als Aufsteiger wird es für uns von Anfang an darum gehen, dass wir uns möglichst schnell etablieren.“ (mz)