Hallenfußball in Sandersdorf Hallenfußball in Sandersdorf: Berliner dominieren Turnier

sandersdorf/MZ - Bereits am Montagmorgen leuchtete in Sandersdorf auf dem Computer die E-Mail aus der Hauptstadt auf. „Herzlichen Dank allen Sandersdorfer Freunden und Helfern. Es hat wie immer fast alles reibungslos geklappt und vor allem macht es Hunger auf mehr“, schrieben die Verantwortlichen von Hertha BSC in Richtung der Gastgeber.
Auch ein Allstar-Team, das sich aus den besten Spielern des Turniers zusammensetzt, wurde beim U11-Turnier in Sandersdorf gewählt.
Justin Duda vom VfL Wolfsburg wurde zum Torwart des Turniers gekührt. Torschützenkönig wurde Nemanja Motika von Hertha BSC. Jan Sablotnik (Werder Bremen), Malte Fürst und Torben Rhein (beide Hertha BSC) ergänzen die Mannschaft.
Für all diejenigen, welche das U11-Zängler-Masters live miterlebten, schien mit Blick auf Hertha BSC eigentlich nur schier unglaubliches Kopfschütteln angesagt. Nicht von ungefähr stand die Mannschaft von Trainer Christian Metke bereits in der Vorwoche im großen Finale des Dessauer Allianz-Cups. „Der 1. FC Köln ist in dieser Altersklasse das Maß der Dinge, robust und eiskalt vor dem Tor“, umschrieb Herthas Spielervater Peter Rhein die Dessauer 1:5-Finalniederlage gegen die Rheinländer.
In Sandersdorf riskierten die Berliner nun alles. „Ziel ist es bei mir und meinen Kollegen, den Spielern während eines solchen Turniers die größtmöglichste Spielzeit zu bieten“, erläuterte Trainer Metke bereits im Vorfeld. Und dies bot dann nicht nur der Sandersdorfer Turnierplan allein, sondern Metkes Taktik mit zwei getrennten Mannschaften. Hertha A startete in der einen, Hertha B hingegen in der anderen Vorrundengruppe. Während Team eins einen Wechselspieler besaß, kickte Team zwei komplett durch alle Begegnungen ohne jegliche Pause hindurch. Beide sollten am Ende auf ganze acht Spiele zu je zwölf Minuten Spielzeit kommen. Bereits in den Gruppenspielen schwankten die Ergebnisse von verdammt eng bis hin zu Kantersiegen. Für letzteres standen einmal mehr hauptsächlich die Herthaner.
In zwölf Minuten deklassierte Team eins den CFC Germania Köthen in der Ballsporthalle mit 14:0, während Team zwei in der Mehrzweckhalle in Staffel B den 1. FC Bitterfeld-Wolfen mit 13:1 abschoss. Auch wenn die SG Reppichau mit einem 0:11 gegen Hertha II kurzzeitig die Grenzen aufgezeigt bekam, so ließ sich die Truppe von den Trainern Robert Wisgalle und Heiko Spremberg nicht vollends an der Nase herumführen und nutzte die kleinen Schwachstellen der Gegnerschaft, um sich zu richtiger Zeit ins rechte Licht zu rücken. Ein 7:0 gegen Bitterfeld-Wolfen sowie ein tolles 5:1 gegen die SG Nürnberg Fürth brachten sechs Vorrundenpunkte und damit das Viertelfinale. Dass man dort gegen den späteren Finalisten Hertha I mit 0:10 unterging, störte die Jungs am Ende nur in der Höhe des Resultats. Die SGR fing sich wieder und schlug zurück. Mit einem 2:1 gegen die Deutsch-Tschechische Fußballschule avancierte die Elf mit einem sechsten Platz zur besten Mannschaft des Landkreises.
Dem stand der Gastgeber Union Sandersdorf nur unwesentlich nach. Gegen Werder Bremen verpasste Union mit einem Last-Minute-Gegentreffer das Remis (0:1) und hielt auch gegen den 1. FC Wilmersdorf beim zwischenzeitlichen 3:3 lange gegen (3:5). Mit dem 2:1 gegen die SG Nürnberg Fürth blieb schließlich Platz neun.
Was aber machte Hertha BSC mit geteilter Mannschaft? Gewann man doch bereits das U10- sowie U11-Finale im Jahr 2013 an gleicher Stelle. Auch der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV mussten brav klein beigeben. Hertha lief förmlich heiß, allen voran Nemanja Motika, der es auf satte 22 Turniertore brachte. Beide Hertha-Teams erreichten das Finale. Dass am Ende das zweite Team mit 4:2 das erste schlug, damit Turniersieger wurde, war fast nebensächlich. „Wir sind ein Team“, sagte Trainer Christian Metke.
Der Blick richtete sich kurz darauf aber schon wieder nach vorn, insbesondere auf einen Termin: das nächste große Event am 14. und 15. Dezember diesen Jahres. Klappt alles, dann könnte sich das Starterfeld um solche Fußballgrößen wie Borussia Mönchengladbach und FC Bayern München in Sandersdorf erweitern. „Die Bayern haben den Termin jedenfalls bereits für euch gebloggt“, sagte Peter Rhein, der den Unionern dankenswerterweise mit seinen Kontakten hilft.