Fußball Fußball: Vor dem Spiel steht es 14:7
BITTERFELD/MZ/HB/CR. - Mit einem Sieg kann Union die Tabellenführung weiter verteidigen. In Wolfen hofft man auf den ersten Erfolg des Jahres.
Blickt man auf die letzten direkten Vergleiche, dürfte Grün-Weiß Wolfen im Vorteil sein. Die zuletzt gezeigten Leistungen und die des Gegners am Samstag aus Bernburg sprechen allerdings eine andere Sprache. Der TV Askania stellte da mit fünf Siegen in Serie einen neuen Vereinsrekord auf, schaffte den Anschluss zur Spitzengruppe und liegt in der Tabelle sechs Punkte vor dem Kontrahenten Grün-Weiß Wolfen am Samstag. Der Anpfiff im Stadion an der Jahnstraße, in dem die Saalestädter bisher regelmäßig die Punkte abgeliefert haben, erfolgt um 14 Uhr. Letzte Saison gab es dort sogar eine 1:5-Klatsche. Auch das Hinspiel auf dem Askania-Sportplatz im September 2010 gewannen die Grün-Weißen mit 2:0.
Doch seit dem Herbst hat sich das Kräfteverhältnis gewandelt. Daran hat auch Stephan Duscha eine große Aktie. Mit sieben Treffern steht der Mittelfeldspieler an der Spitze der internen Bernburger Schützenliste, traf zuletzt beim 3:2 gegen den Magdeburger SV Preussen gleich zweimal ins Schwarze. Sein Hammer aus 30 Metern zum 2:0 gehörte auf jeden Fall in die Kategorie "Tor des Monats". Ihren Höhenflug wollen die Bernburger fortsetzen, obwohl sie in Wolfen noch nie einen Stich gesehen haben. "Die Wolfener sind ein sehr unangenehmer und spielstarker Gegner. Aber irgendwann reißt jede schwarze Serie. Wir sind auch in Wolfen nicht chancenlos und wollen wenigstens einen Punkt mitnehmen", lautet die Zielvorgabe von Bernburgs Trainer Heiko Böhler. Die Wolfener haben in der Rückrunde daheim noch nicht viel gerissen. Nach dem 1:1 gegen Schlusslicht Naumburg und dem 1:1 gegen das Topteam MSV Preussen setzte es gegen den FC Grün-Weiß Piesteritz eine 0:4-Klatsche. "In dieser Partie hat Wolfen bei Standards Schwächen offenbart, die eiskalt bestraft worden sind", meinte der Askania-Coach. Schwächen, die es am Samstag aus Wolfener Sicht nicht zu sehen geben soll.
Mit einem 14:7 könnte es sich um ein Halbzeitergebnis im Handball handeln. Beim derzeitigen Mannschaftskader der SG Union Sandersdorf handelt es sich jedoch mit Blick auf das Auswärtsspiel bei der U 23 des Halleschen FC am Samstag um das Verhältnis der Kicker, welche bereits einmal das Trikot des halleschen Kultclubs trugen. Und das betrifft im Team von Olaf Schaller neben Co-Trainer Eniz Paden immerhin ganze 14 Spieler. Mit Tommy Parthier und Vincent Mustapha angelten sich die Unioner im letzten Sommer erneut zwei aufstrebende Talente aus dem großen Spielertopf der Hallenser, verpflichteten dazu mit Torsten Lehmann, Christian Kuka und Tom Renner drei weitere Ex-Clubkicker.
Nur der Sangerhäuser Rico Gängel als letzter dieses neuen sommerlichen Sextetts, kann, wie sechs weitere aktuelle Sandersdorfer, auf keine Vergangenheit in rot-weißem Jersey zurückblicken. Hinzu kommt natürlich eine äußerst pikant Note. Mit Marko Schädlich trifft ein weiterer Ex-Hallenser nicht nur erstmals auf seinen bisherigen Verein, sondern spielt auch gegen das sportliche Lebenswerk seines Vaters, des HFC- Präsidenten Michael Schädlich. Mehr Kribbeln kann ein Punktspiel kaum im Vorfeld auslösen.
Für alle gemeinsam geht es nun am Samstag nicht auf den Kunstrasen am Sandanger. Die alte Trainings- und Spielstätte Böllberger Weg in der Südstadt wird Austragungsort dieses 20. Spieltages sein. "Sie wollen und sie werden uns mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit weit mehr abverlangen, als dies Staßfurt am heutigen Tag tat", war sich Schaller bereits am letzten Freitag zur Pressekonferenz nach dem 19. Spieltag über die Fähigkeiten des kommenden Gegners bewusst. Im Hinspiel hieß es 2:2, nachdem Union analog des Vorjahres kurz vor Abpfiff durch einen Elfmeter vom damaligen Kapitän Marcel Trojandt den Ausgleich schluckte. Ein Jahr zuvor hieß der Schütze zum Ausgleich René Beßler (1:1), welcher auch im letzten September zwischenzeitlich die Sandersdorfer 1:0-Führung egalisierte. Schaltpausen sollten gegen die spielstarken und immer hungrigen Youngster der Hallenser tunlichst vermieden werden. Ansonsten dürften die Unioner mit ihrer mannschaftlichen Kompaktheit und individuellen Klasse an der Saale diesmal mit Anstoß 15 Uhr ein Wörtchen mitreden können.