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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Fehlstart in die Rückrunde

Von Marcus Bräuer 28.02.2015, 08:53
Alles Zerren half nichts - Union Sandersdorf (weiß, hier Dan Lochmann) verlor deutlich.
Alles Zerren half nichts - Union Sandersdorf (weiß, hier Dan Lochmann) verlor deutlich. Hartmut Bösener Lizenz

Sandersdorf - Siebzehn Minuten hatte es gedauert und die Stimmung im mit 214 Zuschauern gefüllten Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum glich sich der Temperatur an. Zwei Gegentore, die in ihrer Entstehung doch arg an die Hinrunde erinnerten. Eine Hinrunde, die Union doch hinter sich lassen wollte. Doch die Rückrunde begann, wie die erste Saisonhälfte endete, mit einer deutlichen Niederlage.

Zu einfache Gegentore

Die 1:4-Pleite am Freitagabend gegen den SSV Markranstädt fühlte sich an wie Surfen ohne Wellen. Die Lust, das Jahr mit Euphorie zu beginnen, war schneller verpufft als jedem Union-Anhänger lieb sein konnte.

Mike Sadlo hatte im Training darauf wert gelegt, sicher und kompakt zu stehen und nach Ballgewinnen organisiert nach vorn zu spielen. Als es ernst wurde, gelang aber eben das nicht. „Wir haben es nicht geschafft, das zu tun, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich die Defensive zu stabilisieren“, sagte Sadlo. Beim 0:1 in der sechsten Minute ließ sich Christoph Schulz in seinem ersten Oberliga-Spiel der Saison zu leicht von Isaac Akyere ausspielen, in der Mitte fühlte sich niemand für den einlaufenden Marcel Nüchtern zuständig, der Akyeres Pass ungehindert ins Tor schob.

Rechtsschuss geht daneben

Kurz darauf hatte Rico Gängel eine Möglichkeit postwendend auszugleichen, sein Rechtsschuss ging aber links am Tor vorbei (8.). Neun Minuten später war es dann ein Standard, der Union noch mehr ins Hintertreffen brachte. Sandersdorf hatte in der Hinrunde mehrfach Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert. „Ein Manko von uns“, musste Michél Hennig eingestehen. Ein Freistoß aus der Zentrale wurde minimal mit dem Kopf verlängert, Pierre le Beau musste nur den Fuß hinhalten, Unions Schlussmann Marius Kansy war machtlos (0:2, 17.).

„Der Rückstand hat uns verunsichert“, sagte Mittelfeldmann Hennig. Die angestrebte Taktik über den Haufen geworfen. Markranstädt setzte Sandersdorf schon im Spielaufbau geschickt unter Druck. Aus dem Nichts gelang Union dennoch der Anschluss. Pavel Pfeifers Flanke wurde im Strafraum von einem SSV-Spieler mit der Hand berührt, den fälligen Elfmeter netzte Timo Breitkopf zum 1:2. ein (35.).

"Viel zu einfach"

Es war aber symptomatisch für die Sandersdorfer Spielweise, wie der SSV nur wenige Minuten später den Vorsprung wieder auf zwei Tore erhöhte. Union verlor nach Ballgewinn das Spielgerät sofort wieder, aus der Unordnung spielte Akyere einen öffnenden Pass auf Dawid Krieger, der mit Übersicht an Kansy vorbeischob (3:1, 40.). „Viel zu einfach“, kommentierte Trainer Mike Sadlo die Torentstehung und kritisierte zudem die Einstellung seiner Elf: „Über allem steht, dass wir uns in Leidenschaft und Einsatzbereitschaft noch einiges von Markranstädt abgucken können.“

Union nun Drittletzter

Michél Hennig fand zwar, dass „wir versucht haben, vernünftig weiterzuspielen“. Aber Markranstädt agierte mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenzweiten, Union Sandersdorf ist durch die klare Niederlage hingegen vorläufig auf den drittletzten Platz gerutscht.

Nach der Pause war ein Aufbäumen der Gastgeber zu erkennen, aber ein erneuter Ballverlust und fehlende Zuordnung im Strafraum nutzte Krieger nach Flanke von Michael Lerchl zum unbedrängten Kopfballtor (4:1, 55.). „Alles in allem“, sagte Mike Sadlo, „war das heute enttäuschend.“ (mz)