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FSV Löberitz FSV Löberitz: Vereine trauern über verstorbenen Stadionsprecher

Von Christian Kattner 16.05.2016, 20:26
Dieter Päßler war über viele Jahre die Stimme im Wolfener Jahnstadion.
Dieter Päßler war über viele Jahre die Stimme im Wolfener Jahnstadion. archiv/reinke

Zörbig - Es sollte ein normales Fußballspiel werden. Doch auch mehrere Tage nach dem Altherren-Duell zwischen dem Zörbiger FC und dem FSV Löberitz am Freitagabend vor Pfingsten herrscht im Landkreis Anhalt-Bitterfeld vor allem eines: tiefe Trauer.

Während des Spiels war der Löberitzer Betreuer Dieter Päßler vor der Bank zusammengebrochen. Rettungskräfte wurden gerufen, sogar ein Rettungshubschrauber landete auf dem Zörbiger Fußballplatz.

Jegliche Hilfe kam für den 71-Jährigen allerdings zu spät: Dieter Päßler starb noch auf dem Sportplatz, das Fußballspiel rückte in den Hintergrund und wurde nicht fortgesetzt.

Großes Mitgefühl

Die Anteilnahme der Vereine aus der Region ist groß. „Die gute Seele des FSV Löberitz ist viel zu früh von uns gegangen.

Zörbig und die gesamte Fußballregion verlieren damit einen liebevollen Menschen, der sein letztes Hemd für den Sport gegeben hat.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, allen Angehörigen und Freunden. Ruhe in Frieden, Dieter“, veröffentlichte der Zörbiger FC nur wenige Stunden nach dem tragischen Zwischenfall auf seiner Facebook-Seite und sollte damit nicht allein bleiben.

Auf den Facebook-Seiten des ESV Petersroda, der SG Rot-Weiß Thalheim oder auch des FC Grün-Weiß Wolfen waren Bilder von Dieter Päßler und dazu bewegende Worte des Abschieds zu lesen.

Ein Leben für den Fußball

Dieter Päßler wurde in Bitterfeld geboren, lebte zuletzt in Löberitz. Sein eigentliches Zuhause aber waren die Fußballplätze.

Im Bitterfelder Nachwuchs hatte er einst selber Fußball gespielt, wurde dann mit 16 Jahren Schiedsrichter. Vor allem als Stadionsprecher wird Päßler vielen Fußballern in Erinnerung bleiben.

Über viele Jahre war er die Stimme des FC Grün-Weiß Wolfen und durfte dort auch in der Saison 2008/09 in der Oberliga die Spiele seines Vereins begleiten.

Auch bei den Wolfenern war man über die Nachricht bestürzt: „Durch seine jahrelange Verbundenheit zu Fans und Verein hat er sich bei allen einen Platz im Herzen der Wolfener erarbeitet. Er war ein Teil von uns und wird dies immer bleiben. Durch seine menschliche und unbekümmerte Art war er ein Teil von uns, den wir jetzt auf das tiefste vermissen werden. Er bleibt ein Teil von uns“, heißt es auf der Facebook-Seite.

Schweigeminute bei Pokalspielen

In den vergangenen Jahren hatte sich Dieter Päßler, dessen Sohn Robert ebenfalls als Schiedsrichter auf den Plätzen der Region bekannt ist, dem FSV Löberitz gewidmet.

Beim Aufbau der Nachwuchsabteilung hatte er einen großen Anteil, hin und wieder stand er selber noch als Spieler der Alten Herren des FSV auf dem Platz.

Dass die Partie in Zörbig nun seine letzte sein sollte, sorgt für viel Betroffenheit. Auch im Rahmen der Endspiele um den Kreispokal der Frauen und den Kreisklassenpokal wurde am Montag eine Schweigeminute eingelegt. Die Fußballer trauern um Dieter Päßler. Nicht nur die in Anhalt-Bitterfeld.