Wahlkreis 71 Frank Wyszkowski will als CDU-Direktkandidat Brücken zwischen Anhalt und Berlin bauen
Die MZ stellt die Direktkandidaten aus dem Wahlkreis 71 - Anhalt in der Reihenfolge des Wahlzettels vor. Heute: Frank Wyszkowski (CDU).
Bernburg/MZ - „Ich kann sagen, dass es am Fleiß nicht liegen wird.“ Frank Wyszkowski ist zuversichtlich, was die Wahl zum Bundestag am 26. September angeht. Sein Wahlkampf, der durch eine Vielzahl von Terminen gekennzeichnet ist, ist ganz auf die Erststimme ausgerichtet, die das Direktmandat bedeuten würde. Vorwerfen, wenn es dann doch nicht klappen sollte, muss er sich dann nichts, sagt er.
„Ich gebe alles. Mehr geht nicht“, ist Wyszkowski überzeugt, der aus dem Mansfeldischen stammt, aber nun ganz und gar mit Bernburg verwurzelt ist. Mehrere Termine hat er täglich. Sie gehen quer durch das ganze Wahlgebiet, denn mit der Wahl des Lebensmittelpunktes in Bernburg sieht sich Wyszkowski ebenso als Anhalter wie auch zugehörig zum ganzen Lebens- und Wirtschaftsraum bis Bitterfeld-Wolfen. Er will Brückenbauer zwischen dem Wahlkreis Anhalt und Berlin sein.
„Ich werde von den Leuten hier gewählt, nicht von denen in Berlin“
Der Mann, der aus der Gastronomie kommt, sieht sich gerüstet für die Region zu sprechen, die er bei seiner Wahl repräsentiert. „Ich werde von den Leuten hier gewählt, nicht von denen in Berlin“, so der Gastronom. Das klingt wie eine Kampfansage und so ist sie auch gemeint. Wyszkowskis Slogan ist: „Jung denken, konservativ handeln“. Dabei geht sein Denken über die Fraktionsgrenzen hinweg. „Es sind aus allen Parteien junge Kandidaten aufgestellt.“ Vielleicht, so Wyszkowski, bekomme man dadurch auch ein anderes Miteinander im Bundestag hin, ohne alte Feindschaften zu pflegen.
Dass man erfahrene und junge Parlamentarier für ein gutes Miteinander brauche, sei unbestritten, so Wyszkowski. Aber ab und zu ein längeres und besseres Nachdenken, wie sich Entscheidungen auswirken auf die Menschen, über die man entscheide, sei wünschenswert. „Ich weiß, wie sich Entscheidungen auswirken. Ich habe 65 Mitarbeiter unter mir gehabt und musste sie in Kurzarbeit schicken und auch Kündigungen aussprechen. Das macht man nicht leichtfertig“, so Wyszkowski. Die Praxiserfahrung sieht er als Pluspunkt.
Dass er bei der diesjährigen Wahl nicht von der Bundes-CDU Rückenwind bekommt, ist ihm bewusst.
Dass er bei der diesjährigen Wahl nicht von der Bundes-CDU Rückenwind bekommt, ist ihm bewusst. In den Jahren zuvor war es meist ein leichteres Spiel, wenn man für die CDU antrat. Doch in diesem Jahr ist die Stimmung anders. Wyszkowski ist aus Überzeugung in der CDU, weil seiner Meinung nach die Christdemokraten als Partei der sozialen Marktwirtschaft das Land zu dem gemacht haben, was es ist. Und das sieht Wyszkowski weitaus positiver, als es manchmal in der öffentlichen Diskussion deutlich gemacht wird.
„Wir müssen doch nicht immer alles so schlecht reden. Wir haben gerade in der Region viel zu bieten. Ob in Bernburg, Köthen, Zerbst oder Bitterfeld-Wolfen.“ Dabei meint Wyszkowski, der viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, sowohl die wirtschaftlichen Erfolge als auch die touristischen. Man könne hier gut leben und man müsse sich nicht hinter anderen Regionen verstecken.
Die Lebensleistung müsse gewürdigt werden und das Ziel müsse sein, dass ältere Menschen lange ein selbstbestimmtes Leben führen können
Auch wenn er sich tief in der CDU verwurzelt sieht, will Wyszkowski nicht alles gut heißen, was in jüngster Zeit beschlossen wurde und will auch bei einer Wahl nicht alles abnicken, nur, weil er in der CDU-Fraktion sitze, sagt er. Und, so hat er sich vorgenommen, wolle er nicht bis zu seiner Rente im Bundestag sitzen. „Es sollte eine zeitliche Begrenzung für Mandate geben und für Regierungsposten“, ist seine Meinung. Rente ist eines der Themen, die er als eines der großen Herausforderungen sieht.
Die Lebensleistung müsse gewürdigt werden und das Ziel müsse sein, dass ältere Menschen lange ein selbstbestimmtes Leben führen können. Dazu bedürfe es Konzepte. Für Bildung und Gesundheitswesen gelte das gleiche. Eine sichere Finanzierung will er auch für das Ehrenamt. Dabei gehe es nicht vordergründig um Bezahlung, sondern um Möglichkeiten, Vereine zu entlasten, damit sie ihre Arbeit mit jungen Menschen gut machen können. Das sei auch Sozialarbeit.
Zur Person
Frank Wyszkowski ist gebürtiger Hallenser. Der 34-Jährige wuchs in Helbra im Mansfelder Land auf. Dort verbrachte er seine Kindheit, lebte auf dem Hof seiner Eltern, die auch Pferde hatten. Er wuchs in der ländlichen Gegend auf. Nach seiner Ausbildung arbeitet er in unterschiedlichen Unternehmen und übernahm auch vor über zehn Jahren ein Hotel in Helbra.
Danach bekam er vom Serumwerk, ehemals Eigentümer des Acamed Resort in Neugattersleben, das Angebot, hier als Geschäftsführer zu arbeiten. Seit 2012 ist er Geschäftsführer und Hoteldirektor des Acamed Resorts. Der Vertrag wurde aber gelöst, weil sich Wyszkowski ganz auf den Wahlkampf im Wahlkreis Anhalt konzentriert.
Wyszkowski, Vater eines Sohnes, hat politisch als Gemeinderatsmitglied gewirkt und ist seit 2005 Mitglied der CDU. Er hatte bereits längere Zeit in der Jungen Union mitgearbeitet. Er ist stellvertretender Vorsitzender der CDU Bernburg.