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Bis Ende 2017? Bis Ende 2017? Endlich schnelles Internet am Muldestausee

Von Detmar Oppenkowski 05.07.2016, 04:00
Bau- und Ordnungsamtsleiter Lutz Schneider und Muldestausees Bürgermeisterin Petra Döring (parteilos) erklären den Breitbandausbau.
Bau- und Ordnungsamtsleiter Lutz Schneider und Muldestausees Bürgermeisterin Petra Döring (parteilos) erklären den Breitbandausbau. Kehrer

Pouch - In der Gemeinde Muldestausee soll bald das digitale Zeitalter beginnen. „Was den flächendeckenden Breitbandausbau anbelangt, sind wir auf einem guten Weg“, sagt Lutz Schneider.

Seit zwei Jahren tüftelt der Bau- und Ordnungsamtsleiter zusammen mit Vertretern der Staatskanzlei und dem Breitbandbeauftragten des Landes daran, dass neun der 13 Ortschaften bald auf schnellen Datenautobahnen im Internet unterwegs sind und sich - beruflich wie privat - mit der ganzen Welt vernetzen können (siehe „Infobox“).

„Wir sprechen hier von einer Wirtschaftlichkeitslücke.“

Dafür muss in die technische Infrastruktur investiert werden. Da das große Gemeindegebiet aus vielen kleinen Orten besteht, ist die Netzertüchtigung durch private Unternehmen eigentlich nicht rentabel. „Wir sprechen hier von einer Wirtschaftlichkeitslücke.“ Um die zu schließen, sieht die Rechnung von Schneider wie folgt aus: Von den knapp 3,6 Millionen Euro, die der gesamte Netzausbau kosten soll, entfallen knapp 2,6 Millionen Euro auf die Deutsche Telekom.

Sie hat die Ausschreibung gegen einen anderen Anbieter gewonnen. Der Restbetrag, also eine Million Euro, soll über eine Mischfinanzierung gesichert werden. Während das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur von dieser Summe bereits knapp 190.000 Euro übernommen hat, sollen das Land Sachsen-Anhalt und die Gemeinde Muldestausee den Rest bezahlen.

Der Gemeinderat hat die Errichtung und den Betrieb eines flächendeckenden Breitbandnetzes in den Ortschaften Friedersdorf, Gossa, Gröbern, Krina, Mühlbeck, Plodda, Schlaitz, Schmerz und Schwemsal zur Versorgung von gewerblichen und privaten Telekommunikationskunden sowie Gewerbegebieten beschlossen. Es werden 50 MBit/s Downloadgeschwindigkeit für Privathaushalte und 100 MBit/s Down- und Uploadrate für Gewerbetreibende bereitgestellt.

Fertigstellung bis Ende 2017?

„Haushaltstechnisch stellt das für uns eine enorme Herausforderung dar. Wenn aber alles so klappt, wie wir uns das denken, dann ist Anfang 2017 Baubeginn. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Netzes könnte somit zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 sein.“

Warum sich dieser Termin - anders als ursprünglich geplant - um mehr als ein Jahr nach hinten verschoben hat, begründet Schneider so: „Einerseits wurde an der Förderrichtlinie des Landes lange gefeilt, andererseits haben sich die technischen Anforderungen an das Leitungsnetz verändert.

Das digitale Zeitalter kann beginnen

Auf beide Faktoren hatten wir keinerlei Einfluss.“ Trotz der zeitlichen Verzögerung gibt sich Schneider optimistisch. „Wir haben jetzt ein Verfahren gefunden, mit dem wir schnell und weitestgehend ohne Tiefbauarbeiten vorankommen.“ Möglich sei dies, weil das gebundene Telekommunikationsunternehmen bereits Leerrohre verlegt habe. „Um es einfach auszudrücken: Wenn durch diese Rohre die Glasfaserkabel gezogen sind und die Übertragungstechnik installiert ist, kann das digitale Zeitalter für Muldestausee beginnen.“ (mz)