Basketball Basketball: Lipke ist der erste Neue
sandersdorf/MZ. - Wenn man im Internet nach Tom Lipke sucht, stolpert man unweigerlich über einen Videoclip. Beim dreitägigen Osterturnier in Ibbenbüren hatte der Flügelspieler bei einem Dunking den Ring einer Basketballanlage abgerissen und die Plexiglasscheibe zum Zerbrechen gebracht - das Ganze wurde auch noch in einem Video festgehalten. "So etwas passiert nicht so oft", sagt der 26-Jährige, "schon gar nicht, dass es auch noch gefilmt wird." In dem Video trägt Lipke noch das Trikot der BG Dorsten, zum letzten Mal - ab der kommenden Saison wird er in der 2. Basketballbundesliga Pro B für die BSW Sixers auflaufen.
Angesprochen auf dieses Video, muss deren Teammanager Maik Leuschner lachen. "Wir werden wohl bei der Gemeinde noch ein paar Korbanlagen bestellen müssen." Einen Test der Körbe in der Sandersdorfer Ballsporthalle hat Lipke allerdings nicht gemacht, war von seiner neuen Spielstätte aber sehr angetan: "Die Voraussetzungen, sich auf Basketball zu konzentrieren, sind sehr gut", so der erste Sixers-Neuzugang, "für diese Liga sind die Bedingungen in Sandersdorf perfekt."
Die BG Dorsten war bereits im vergangenen Jahr zu einem Vorbereitungsturnier nach Sandersdorf gereist, damals aber noch ohne Tom Lipke. "Ich hatte noch keinen Verein und bin erst später zur BG Dorsten gestoßen." Dort absolvierte er eine starke Saison: Seine durchschnittlich in der regulären Spielzeit erzielten 11,6 Punkte und 3,8 Rebounds konnte er in der ersten Play-off-Runde gegen Leipzig auf 18,5 Zähler und 9,0 Rebounds steigern. "Wenn es um die Wurst geht, kann ich noch eine Schippe drauflegen", sagt der 26-Jährige. Für das Erreichen der nächsten Runde sollten seine Statistiken nicht reichen, sie weckten aber Begehrlichkeiten - auch bei den BSW Sixers. "Er war unser Wunschspieler", erzählt Maik Leuschner, "wenn man die Möglichkeit hat, so einen guten Spieler zu verpflichten, sollte man es auch probieren."
Den ersten Kontakt nahm Trainer Stephen Arigbabu auf und weckte das Interesse bei Tom Lipke. Inzwischen hatte er auch schon Gespräche mit der BG Dorsten geführt, war dort schon sehr weit. Auch Vereine aus der Pro A hatten zwischenzeitlich angeklopft. Mit allen Angeboten konnten die Sixers aus finanzieller Sicht nicht mithalten - sie punkteten viel mehr mit ihrem sportlichen Konzept. "Die Jungs in Sandersdorf haben nach ihrer ersten Saison in der Pro B Blut geleckt und wollen nun mehr erreichen. Das will ich auch", sagt Tom Lipke.
Über seinen neuen Verein war er beim ersten Gespräch sehr gut informiert, hatte das Geschehen beim Aufsteiger stets verfolgt. Auch weil bei den Sixers mit Stefan Ahnsehl einer seiner ehemaligen Teamkollegen spielt. Auch dessen Bruder Sascha kennt er sehr gut. "Es sind super Typen in der Mannschaft", sagt Tom Lipke, "ich denke, dass ich da gut reinpassen werde." Ein erstes Training in der Sandersdorfer Ballsporthalle wird es wahrscheinlich auch schon weit vor dem eigentlichen Saisonbeginn geben. Genau wie bei den Sixers endete auch in Dorsten nach dem Ausscheiden in der ersten Play-off-Runde die Saison schon relativ früh Mitte März.
"So eine lange Pause ist nicht gut, deshalb werde ich auch schon sehr früh in Sandersdorf sein und dort trainieren. Das habe ich auch mit Stephen Arigbabua abgesprochen", sagt Tom Lipke. Die Sixers sollten bis dahin ihr Kontingent an Korbanlagen etwas erweitern. Dass die nicht sicher vor ihrem neuen Spieler sind, hat man erst gesehen.