Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt: Karten der Überschwemmungsgebiete veröffentlicht

Halle/MZ/SIKI - Wer in der Nähe eines Flusses wohnt, der lebt auch mit der Angst vor Hochwasser. Ob man wirklich in einem gefährdeten Gebiet siedelt, das zeigen die aktualisierten Karten der Überschwemmungsgebiete in Sachsen-Anhalt. Herausgegeben werden diese vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Derzeit sind Gebiete im Umkreis von acht Flüssen ausgewiesen. Weitere sollen folgen. Seit Dienstag sind die Karten im Internet unter landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de vier Wochen lang öffentlich zugänglich. Auch auf mz-web.de sind die Karten ab sofort einsehbar. "Die Daten stammen vom Landesbetrieb für Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. Wir haben diese mit als Grundlage für die Erarbeitung und Visualisierung der Gebietskarten genutzt“, sagt die Sprecherin des Landesverwaltungsamtes Denise Vopel.
Bei der Festsetzung von Überschwemmungsgebieten werden gemäß dem Wassergesetz die Gebiete als Überschwemmungsgebiete festgesetzt, in denen statistisch einmal in 100 Jahren ein Hochwasserereignis zu erwarten ist, heißt es von Seiten des Landesverwaltungsamtes. Die Ermittlung der Überschwemmungsgebiete erfolge im Ergebnis einer hydraulischen Berechnung und stelle die tatsächliche Situation dar, die sich bei einem Hochwasser ergeben würde. Die Daten werden regelmäßig überprüft und Veränderungen in die Unterlagen und Karten eingearbeitet.
Die Bürger haben nun sechs Wochen Zeit, gegebenenfalls Einwände gegen die Einteilung zu erheben. Dies sei wichtig, so die Sprecherin, da Fehler bei der Auswertung der Daten passieren können und so korrigiert werden. „Die Menschen leben in der Nähe des Wassers und wissen am besten, ob es sich um ein gefährdetes Gebiet handelt oder auch nicht“, so Vopel. Alle Einwände der Bürger und Gemeinden würden genau geprüft und die Karten gegebenenfalls noch einmal angepasst. „Dass uns die Realität manchmal überraschen kann und sich nicht immer an Planungen hält, hat das diesjährige Hochwasser deutlich unter Beweis gestellt. Gerade deshalb ist es für die Planung von Kommunen und auch für die Bürgerinnen und Bürger außerordentlich wichtig, über die entsprechenden Kenntnisse zu verfügen, welche Ausmaße ein Hochwasser im jeweiligen Gebiet annehmen kann. Die Visualisierung durch digitales Kartenwerk ist ein zusätzlicher Service, der die zukünftige bauplanerische Arbeit erleichtern kann,“ erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye in einer Mitteilung.
Auf den seit Dienstag veröffentlichten Karten sind derzeit 30 Gebiete berücksichtigt. Acht Flüsse wie die Leine oder die Ohre sind derzeit ausgewiesen. Dies seien natürlich noch nicht alle in Sachsen-Anhalt betroffenen Regionen. „Wir werden in der nächsten Zeit weitere Karten mit Überschwemmungsgebieten fertigstellen und veröffentlichen“, so Vopel. Das Angebot sei ein Service des Landesverwaltungsamtes. Nach der Prüfung der Einwände würden die Karten den einzelnen Gemeinden zur Verfügung gestellt. Dann könne jeder Bürger oder auch Unternehmer schauen, ob das Gebiet, in dem er bauen möchte oder gebaut hat, gefährdet ist.
Zum derzeitigen Entwurf können sich die betroffenen Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Behörden bis zum 4. Oktober schriftlich oder zur Niederschrift bei der Wasserbehörde äußern. Danach werden die Landkreise und den betroffenen Einheitsgemeinden sowie die Verbandsgemeinden eine Ausfertigungen dieser Verordnung und je eine Daten-CD mit den zugehörigen detailgenauen digitalen Karten zur kostenlosen Einsicht zur Verfügung gestellt.