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Kriminalität Kriminalität: Becker: Kriminelle Jugendliche härter bestrafen

17.07.2002, 12:35

Magdeburg/dpa. - Vor allem bei Gewalttätern dürfe künftig generell nicht mehrauf eine Strafverfolgung verzichtet werden. Das sei bislang inbestimmten Fällen noch möglich.

Als Beispiel nannte Becker so genannte «Abzieh-Delikte», bei denenTäter Jugendliche mit Gewalt zwingen, Gegenstände wie teure Jackenoder Walkmen herauszugeben. «Da steckt ein hohes Gewaltpotenzialdahinter», sagte der Justizminister. «Da können wir nicht ohneweiteres von Strafmaßnahmen absehen.» Auch bei Wiederholungstäternsolle nicht mehr auf eine Strafverfolgung verzichtet werden. Zudemwolle er eine Liste von Straftaten aufstellen, bei denen das gleichegelte, so Becker.

Trotzdem solle es für die Staatsanwaltschaft bei leichterenDelikten auch künftig die Möglichkeit geben, von einerStrafverfolgung abzusehen. In diesen Fällen sollten die Täter aber zueinem Gespräch mit dem Staatsanwalt gezwungen werden. «DieDelinquenten müssen spüren, dass sie aufpassen müssen», sagte Becker.

Durch die neuen Maßnahmen hofft der Justizminister, häufiger alsbislang kriminelle Karrieren von Jugendlichen zu verhindern. Die vonKritiker befürchtete zusätzliche Belastung der Justiz sei nichtauszuschließen. «Die muss ich aber hinnehmen, wenn es darum geht,Jugendliche vor einer kriminellen Laufbahn zu bewahren.» EventuelleMehrarbeit solle aus dem bisherigen Etat finanziert werden. Noch indieser Woche will der Landtag auf Antrag der PDS-Fraktion über dasThema diskutieren.