Kochen Kochen: Mit Topf und Kochlöffel zur Weltmeisterschaft
HALLE/GLÜCKSBURG/MZ. - Jedenfalls nicht, wenn der 23-jährige Hallenser seine weiße Kochjacke trägt und in der Küche mit Pfanne und Rührlöffel hantiert.
Meier ist Mitglied der "Nationalmannschaft der Bundeswehr". Seit etwa 20 Jahren tritt die in immer wechselnder Besetzung bei der Koch-Olympiade an. Meier und sein Team erkochten sich nun bei der letzten Olympiade in Erfurt den dritten Platz, nach der Schweiz und den USA. "Wir sind gegen neun Teams von Militärköchen angetreten", berichtet Meier.
Die Vorgabe: "Wir mussten ein Gericht zubereiten, das man draußen in der Feldküche schnell nachkochen kann." Das 15-köpfige Team entschied sich für Gugelhupf gefüllt mit Lachs und Zander auf Kürbispüree, Paprikaschaum und Salzgebäck, überzeugte damit die Wertungsrichter und hat nun die Weltmeisterschaft im November 2010 in Luxemburg im Blick. "Ab nächsten Monat treffen wir uns regelmäßig um zu trainieren", sagt Patrick Meier, der auch im Offiziersheim des Marinehauptquartiers in Glücksburg für das leibliche Wohl seiner Kameraden sorgt.
Dass er sich am Herd so ins Zeug legt ist keine vorübergehende Laune. Meier ist gelernter Koch. Nach seiner Ausbildung wurde er 2007 aber erst einmal einberufen, konnte auch bei der Bundeswehr nicht von Topf und Kelle lassen und wurde schließlich an der ehemaligen Marineversorgungsschule in List auf der Insel Sylt zum Marinekoch weitergebildet. "Irgendwann habe ich die Ausschreibung für die Nationalmannschaft gesehen", erinnert er sich. Er bekam die Zusage. Um an Olympiade und WM mitmachen zu können, verlängerte er seinen Dienst bei der Bundeswehr bis zum Jahr 2011.
Die Erwartungen an die WM sind klar. Meier will sie, wie alle Teammitglieder, gewinnen. Aber auch für die Zeit nach der Bundeswehr hat er Ziele. Auf jeden Fall will er als Koch arbeiten. "Dass ich im Team arbeiten kann, habe ich bei der Olympiade ja bewiesen", sagt er. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja auch mit dem Traum einer eigenen Kochshow im Fernsehen. "Das wäre für mich das Größte", sagt Patrick Meier.
Warum er so gerne kocht? Meier muss einen Moment überlegen. "Man kann damit einfach viele Leute glücklich machen", sagt er dann. Hat er ein Lieblingsgericht? - "Mit Fisch koche ich sehr gerne", sagt er. Ganz der Marinekoch eben.