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"Kiste" und "Turm" "Kiste" und "Turm": Studentenclubs sind weiter angesagte Treffs

29.03.2014, 08:18
Gäste tanzen im Studentenclub.
Gäste tanzen im Studentenclub. dpa Lizenz

Magdeburg/Halle (Saale)/dpa - Jahrzehnte nach ihrer Gründung sind die traditionellen Studentenclubs in Sachsen-Anhalt immer noch populär. Vom Erstsemester bis zum Langzeitstudenten trifft man sich etwa im ältesten Magdeburger Studentenclub „Kiste“, den es seit 50 Jahren gibt, auf dem Universitätscampus. Konkurrenz gibt es laut der Geschäftsführung des als GmbH geführten Treffs in den Städten natürlich schon, vor allem auf den Kneipenmeilen. „Aber das belebt das Geschäft“, hieß es.

Studentenclubs sind in der Regel als ehrenamtliche Vereine organisiert. Vom Land würden sie nicht finanziell unterstützt, sagte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums. An der Hochschule Merseburg gibt es nach Angaben einer Sprecherin drei Studentenclubs, die auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sind.

Zudem arbeiten traditionelle Szenetreffs wie der „Turm“ in Halle, wo sich zu DDR-Zeiten regelmäßig lange Warteschlangen am Eingang bildeten und Studenten Schichten hinter dem Tresen schoben, heute selbstständig und sind nicht unter der Obhut der Universität, wie eine Sprecherin der Hochschule sagte. Getanzt und gefeiert wird dort aber weiterhin. „Der Student von heute verbringt auch die eine oder andere Nacht in der Diskothek, aber das Studium geht nun mal vor“, sagte ein Sprecher des Studentenwerks Halle. Nach Angaben des Studentenwerks werden Studentenclubs vor allem durch das Engagement von jungen Menschen am Leben gehalten.

Kabarett-, Quiz- und Kinoabende

Im Magdeburger Studentenclub „Kiste“ trifft man sich vorwiegend dienstags und samstags - bis zu 400 Leute können es schon mal sein pro Abend, hieß es. Der Club muss sich selbst tragen, wie die Geschäftsführung weiter mitteilte. Alle, die hier arbeiten, seien Studenten.

Der zweite traditionsreiche Studentenclub in der Landeshauptstadt mit dem Namen „Kiste“ war indes vor einiger Zeit abgebrannt. Seit einem Semester und voraussichtlich noch bis Ende des Jahres spielt sich das Leben des Vereins in einem Ausweichquartier auf dem Mediziner-Campus ab.

Dort gibt es nun Kabarett-, Quiz- und Kinoabende und die Möglichkeit, sich zu treffen, wie der Vereinsvorsitzende Dustin Weigelt sagte. Die großen Partys, zu denen jeweils um die 600 Besucher kämen, müssten jetzt in anderen Lokalitäten veranstaltet werden. Die „Kiste“ war 1975 von Medizinstudenten gegründet worden. Als Konkurrenz zu anderen Clubs in der Stadt sieht Weigelt seinen Verein - der ohne Zuschüsse auskommt - nicht, es sei vielmehr eine Ergänzung des Angebots für junge Leute.