Vor der Eröffnung im März Mit Video: Von Erdbeeren bis Bockwurstland: Besuch im neuen Karls Erlebnisdorf in Döbeln
Seit Jahren von Fans herbeigesehnt, öffnet in Sachsen am 23. März 2024 der erste Freizeitpark von Karls in Mitteldeutschland. Ein Vorab-Rundgang über das unweit der A14 gelegene Gelände mit Karls-Gründer Robert Dahl.
Döbeln/MZ. - Robert Dahl ist die Ruhe selbst, so scheint es, als es über die riesige Baustelle geht. „Hier entsteht gerade die Hofbäckerei, da drüben die Marmeladenküche und dort hinten die Bonbonmanufaktur“, sagt er beim Betreten eines großen Gebäudes, hier, in der Erdbeerstraße 1, gleich hinter der A14-Abfahrt Döbeln-Nord in Sachsen.
Überall – drinnen und auch draußen auf dem riesigen Gelände – wimmelt es nur so von Arbeitern, von Baufahrzeugen und Gabelstaplern. Und angesichts des ordentlich gefüllten Parkplatzes für 900 Fahrzeuge wirkt es beinahe, als sei das erste Karls-Erlebnisdorf Mitteldeutschlands bereits geöffnet.
Countdown zur Eröffnung des neuen Karls Erlebnisdorfes in Döbeln an der A14
„Wir haben gestern 500 Mittagessen hier verteilt“, antwortet Karls-Gründer Robert Dahl auf die Frage, wie viele Menschen an der Fertigstellung des nunmehr sechsten Freizeitparkes dieser Art arbeiten. In zwei Wochen ist große Eröffnung auf dem insgesamt 17 Hektar umfassenden Gelände.
Auf der Internetseite von Karls läuft der Countdown – sekundengenau, bis zum 23. März. Es gibt noch viel zu tun. Und so entspannt, wie es wirkt, sei er auch gar nicht, sagt Dahl, der seinen 53. Geburtstag diese Woche hier auf der Baustelle gefeiert hat und von den Medien gerne mal „Erdbeerkönig“ genannt wird.
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Schließlich hatte mit den Früchten alles begonnen: Der gelernte Obstbauer Robert Dahl aus der Nähe von Lübeck ging nach der Wiedervereinigung in die frühere Heimat seines Großvaters Karl in Mecklenburg-Vorpommern und baute in Rövershagen nahe Rostock sein Erfolgsunternehmen auf – vom Erdbeeranbaubetrieb bis zum riesigen Erlebnisdorf. Schon der Großvater, an den der Name des Unternehmens erinnert, hatte in der Region Anfang der 1920er Jahre einen kleinen Gemüsehof gegründet.
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In der Saison sind die Früchte selbstverständlich auch frisch am Stand zu haben, sie kommen stets von den Feldern bei Rövershagen. Das wird auch in Döbeln so sein, sagt Robert Dahl, dessen Unternehmen mit der Direktvermarktung seiner Erdbeeren mit knallroten Ständen in Erdbeerform bekannt geworden ist.
Karls Erlebnisdorf in Döbeln ist das erste in Mitteldeutschland
Nach den fünf bestehenden Erlebnisdörfern im Norden des Landes hatte sich der Karls-Inhaber schon vor Jahren vorgenommen, ein solches auch in Mitteldeutschland zu eröffnen. Denn: Hier hat Karls die meisten Fans – nach wie vor, wie er sagt. „Wir können das gut auf unseren Social-Media-Plattformen sehen. Da haben wir mehr als 700.000 Follower, und die überwiegende Zahl kommt von hier.“
Im Norden von Sachsen-Anhalt, in Loburg (Landkreis Jerichower Land), ist man bereits mit dem Karls Rittergut von Barby samt Café und Indoor-Tobeland vertreten. Aus Loburg stammt Robert Dahls Mutter.
Als Standort für ein Erlebnisdorf war Leipzig einmal im Gespräch gewesen, die Pläne für eines bei Dresden schon etwas konkreter – doch am Ende sollte es Döbeln werden. „Die Lage ist genial“, hatte Dahl nach seiner Entscheidung vor einigen Jahren gesagt, „man ist mittendrin und erreicht sehr viele Leute.“
Karls Erlebnisdorf in Döbeln an A14 für viele schnell zu erreichen
Genau damit hatte auch Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) argumentiert. Er sagt: „Rund drei Millionen Menschen können Döbeln innerhalb von einer Autostunde erreichen.“ Dass die sächsische Stadt überhaupt bei Karls ins Gespräch gekommen war, geht auf seine persönliche Initiative zurück.
Denn: Der Oberbürgermeister ist selbst ein Karls-Fan und besucht die Erlebnisdörfer an der Ostsee gern mit seiner Familie. Er stellte dem potenziellen Investor Dahl sein Gewerbegebiet an der A 14 einfach in einem Brief vor.
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Neue Buslinie für Karls Erlebnisdorf: Anreise über Chemnitz und Leipzig nach Döbeln
Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird das Erlebnisdorfgut erreichbar sein. Denn zur Eröffnung des Parks startet auch eine neue Buslinie in Döbeln. Die Buslinie mit dem passenden Namen „K“ verbindet den Hauptbahnhof mit dem Freizeitpark. Zudem hat die Buslinie Anschluss an die Züge von und nach Chemnitz, Elsterwerda und Leipzig. Außerdem erreicht man damit den Bus nach Freiberg und Meißen.
Die Betriebszeiten orientieren sich an den Öffnungszeiten von Karls. So startet der erste Bus um Hauptbahnhof um 9:17 Uhr, samstags um 8:46 Uhr, am Sonntag drei Minuten später. Die letzten Busse des Tages fahren unter der Woche um 17:53 Uhr, am Wochenende und Feiertagen um 19:29 Uhr vom Erlebnisdorf ab, heißt es vom Landkreis Mittelsachsen.
100 Mitarbeiter arbeiten ab März 2024 in Karls Erlebnisdorf in Döbeln
Und freut sich nun, dass es bald soweit ist mit dem Standort vor den Toren der Stadt: „Das macht einen stolz, wenn man sieht, wie in gut drei Jahren nach der Entscheidung alles vorangegangen ist. Und es zeigt auch, dass wir so ein Großprojekt stemmen können“, sagt Liebhauser, der erwartet, dass Döbelns Bekanntheitsgrad nun noch steigen wird.
Etwa 100 Mitarbeiter werden ab Ende März hier arbeiten, sagt Dahl. Manche sind jetzt schon im Einsatz, wie er mit Blick auf einige Mitarbeiterinnen sagt, die in einem hohen Regal gerade zahllose Kaffeekannen platzieren.
Für seine gigantische Sammlung an Kaffeekannen, die in allen Erlebnisdörfern ausgestellt sind, ist Karls auch bekannt. 2012 holten sie damit einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde, längst hat sich die Zahl der Exemplare mehr als verdoppelt auf über 55.000. Denn: Die Karls-Fans sammeln fleißig weiter...
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Liebevolle Details in Karls Erdbeerwelt und Erlebnishof
Es sind solche liebevollen Details, die offenbar den Reiz von Karls’ Erdbeer- und Erlebniswelt ausmachen. Die Karls-Macher sind dafür bekannt, dass sie gern auch auf die regionalen Besonderheiten eingehen. In Döbeln ist etwa ein Bockwurstland geplant, so Dahl, mit Fahrgeschäft und natürlich Bockwürsten zum essen. Denn: „In Döbeln gibt es die Bockwurstwerke und außerdem eine Senfmanufaktur, die uns auch beliefern wird.“
Auch auf die langen archäologischen Untersuchungen auf dem Gelände vor dem Bau geht man hier ein – mit einer Goldwaschanlage, an der sich kleine Kostbarkeiten finden lassen werden. Zudem wird neben vielen weiteren Attraktionen im Sommer ein Maislabyrinth entstehen, um das man in lustigen Gefährten aus Fässern, die von Traktoren gezogen werden, auch fahren kann, so der Erdbeer- und Entertainmentexperte.
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Sogar einen Bahn-Haltepunkt wird es hier womöglich einmal geben. Robert Dahl zumindest würde sich einen solchen für sein neues Erlebnisdorf wünschen. Und er sagt: „Dazu wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden.“ Vielleicht heißt es also in ein paar Jahren in der Bahn: „Nächster Halt: Erdbeerstraße.“