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Gesundheitsministerium in Magdeburg Gesundheitsministerium in Magdeburg: Wildschweinfleisch aus Sachsen-Anhalt unbedenklich

03.09.2014, 08:48
Eine Rotte Wildschweine
Eine Rotte Wildschweine dpa Lizenz

Magdeburg - Auch knapp 30 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl sind die Spuren vielerorts noch nachweisbar. So dürfen Wildschweine aus Sachsen teils nicht verkauft werden. In Sachsen-Anhalt besteht das Problem nicht.

Magdeburg (dpa/sa) - Der Verzehr von Wildschweinfleisch aus Sachsen-Anhalt ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Magdeburg unbedenklich. In Sachsen ist das Fleisch erlegter Wildschweine dagegen auch 30 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl zum Teil noch so radioaktiv verstrahlt, dass es nicht verkauft werden darf.

Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen-Anhalt 14 Fleischproben auf das radioaktive Cäsium-137 untersucht. Sie enthielten maximal 28 Becquerel pro Kilogramm. Das liegt deutlich unter dem Grenzwert für Lebensmittel von 600 Becquerel pro Kilogramm.

Zum Vergleich: In Sachsen wurde der Grenzwert bei 297 von 752 Proben überschritten. Im südlichen Vogtlandkreis sind die Jäger seit September 2012 verpflichtet, erlegte Wildschweine untersuchen zu lassen. Dort hatte es nach dem Tschernobyl-Unglück geregnet und radioaktive Stoffe waren in den Boden gelangt. Da Wildschweine im Waldboden wühlen und dieser Cäsium speichert, nehmen sie es eher auf als andere Wildtiere.

Vorsicht ist in Sachsen-Anhalt dennoch geboten - bei Pilzen. „Maronen waren und sind weiterhin landesweit belastet“, teilte der Sprecher des Ministeriums weiter mit. Er bezieht sich auf die Ergebnisse einer Untersuchung. Demnach ist die durchschnittliche Radioaktivität zwar seit 1993 von 578 auf 83 Becquerel 2013 gesunken, monatlich sollte aber nach wie vor nicht mehr als ein Kilogramm frischer Waldpilze gegessen werden. (dpa)