Gesundheit Gesundheit: Lücken beim Impfschutz im Land
Halle/MZ/boe. - Laut Landesamt für Verbraucherschutz finden zum Beispiel die erste und zweite Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie und Tetanus nicht die nötige Beachtung. Nur 30 Prozent der Zwölfjährigen hätten die Vierfachimpfung erhalten, die gleichzeitig gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten schützt, betont Hanna Oppermann, Leiterin des Arbeitskreises Impfen beim Landesamt. Sie stützt ihre Analyse auf die von den Gesundheitsämtern im Lande erhobenen Impfdaten.
Oppermann verweist darauf, "dass beispielsweise das Keuchhusten-Risiko wieder gestiegen ist". 2006 gab es im Land 866 Erkrankungen. "Davon betroffen waren auch Kinder, die als Baby zwar eine vollständige Grundimmunisierung erhalten hatten, dann aber keine Auffrischimpfung", so Oppermann.
Ihre Kollegin Constanze Gottschalk sieht ebenfalls Nachholbedarf bei der zweiten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindergartenkindern und Grundschülern, sowie bei der Hepatitis-B-Impfung für Schüler aller Altersgruppen. Ursache dafür sei meist Vergesslichkeit. "Impfen wird oft erst dann wieder zu einem Thema, wenn Urlaubsreisen oder längere Auslandsaufenthalte anstehen", sagt die Medizinerin.
90 Prozent der Eltern seien keine Impfgegner, betont Cordula Worch, Vizechefin des Landesverbandes der Kinderärzte. Angst vor Impfschäden hält sie für unbegründet. Ihr sei kein einziger Fall in Sachsen-Anhalt bekannt. Das bestätigt auch Gottschalk.