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Gerhard Ruden Gerhard Ruden: Vom Ingenieur zum Stasi-Beauftragten

31.03.2010, 09:21

Magdeburg/dpa. - Gerhard Ruden ist seit Juni 2005 Stasi-Landesbeauftragter in Sachsen-Anhalt und gilt als Mann der klarenWorte. Immer wieder trat er für eine offensive Aufarbeitung der SED-Diktatur ein und gegen eine «Schwamm-drüber-Politik». Er forderte als«einsamer Rufer» eine neue Runde von Stasi-Überprüfungen imöffentlichen Dienst. Diese Haltung lag auch in seiner Biografiebegründet, die Wendezeit gestaltete der Bauingenieur aktiv mit.

Er engagierte sich als Mitglied des Friedensarbeitskreises derevangelischen Martinsgemeinde in Magdeburg für demokratischeVeränderungen. Im Herbst 1989 schloss sich die Gruppe der InitiativeFrieden und Menschenrechte an. Zudem gründete Ruden gemeinsam mitanderen Mitstreitern das Bürgerkomitee zur Auflösung des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit und den Runden Tisch Magdeburg.

Gerhard Ruden wurde am 25. August 1946 in Haldensleben geboren.Nach einer Schlosserausbildung studierte er Bauingenieurswesen an derHochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar. Es folgte derGrundwehrdienst in der NVA, ehe Ruden bis zur friedlichen Revolutionim Herbst 1989 in verschiedenen volkseigenen Betrieben als Projekt-und Forschungsingenieur arbeitete.

Von Mai 1990 bis Dezember 1994 war er Beigeordneter für Umwelt derLandeshauptstadt Magdeburg, anschließend bis April 2002 imstädtischen Abwasserbetrieb beschäftigt. Dann wechselte Ruden alsMitglied der CDU-Fraktion in den Landtag und war dort Abgeordneter,bis er vom Parlament zum Stasi-Landesbeauftragten gewählt wurde.

Ruden ist verheiratet und hat ein Kind.