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Freizeit-Trends im Wandel der Zeit Freizeit-Trends im Wandel der Zeit: Geselligkeit der Deutschen nimmt ab

Von Alexander Schultz 02.09.2015, 12:28
Viele Deutsche verbringen einen Großteil ihrer Freizeit vor dem Fernsehgerät.
Viele Deutsche verbringen einen Großteil ihrer Freizeit vor dem Fernsehgerät. dpa/illustration Lizenz

Halle (Saale) - Die "Stiftung für Zukunftsfragen" hat in der vergangenen Woche den neuen "Freizeit-Monitor 2015" veröffentlicht. Für die jährlich stattfindende Untersuchung wurden von dem Hamburger Institut über 2.000 Personen ab 14 Jahren repräsentativ in persönlichen Interviews zu ihrem Freizeitverhalten befragt.

Fernsehen, Radio, Telefon, Internet und Zeitung sind laut der Studie die Top fünf der Freizeitbeschäftigungen der Deutschen im Jahr 2015. Natürlich kann man diese Beschäftigungen allesamt in geselligen Runden nachgehen. Und zum Telefonieren braucht man - zumindest in den meisten Fällen - auch einen Gesprächspartner. Doch auch mit einem Blick auf die weitere Top-Liste lässt sich feststellen: Geselligkeit steht im Freizeitverhalten der Deutschen nicht mehr hoch im Kurs.

Dies war schon einmal anders, schaut man sich Statistiken aus früheren Jahren an. Dort findet man 1957 in einer Allensbach-Erhebung beispielsweise "Aus dem Fenster sehen" auf dem sechsten Platz. Hier wurde mit Menschen auf der Straße und an anderen Fenstern getratscht, philosophiert und diskutiert. Auch 1975 findet man auf Platz fünf mit "Sich mit den Nachbarn unterhalten" eine äußerst kommunikative Freizeitbeschäftigung in Deutschland. Beide Beispiele beziehen sich allerdings auf Umfragen im damaligen West-Deutschland. Der Trend an sich lässt sich jedoch vermutlich auch auf die damalige DDR beziehen.

"Mit Freunden treffen"

Während man sich 1986 immerhin noch gerne "Mit Freunden treffen" (fünfter Platz) wollte, landete das Fernsehen ab dieser Zeit immer auf der ersten Position der beliebtesten Freizeitbeschäftigung. 1994 schaffte es "Sich mit der Familie beschäftigen" auf den fünften Platz, was sich lange Zeit kaum veränderte, wie weitere Erhebungen zeigen. Direkte Kommunikation mit der Nachbarschaft kam in der Top 10 nicht mehr vor.

2015 setzt sich nun dieser Trend fort. Waren es einst Leute auf der Straße, später Nachbarn und dann die Familie als direkte Kommunikationspartner, hat es 2015 gerade mal noch "Zeit mit dem Partner verbringen" mit dem achten Platz in die Top-10 geschafft. (mz)

 

Miteinander reden
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dpa/Archiv Lizenz