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Ex-SED-Politiker Wolfgang Berghofer „Stagnation wäre Fortschritt“ - Die Abrechnung eines Wutbürgers mit DDR-Geschichte

In der DDR galt Wolfgang Berghofer alias „Bergatschow“ vielen als große Reformhoffnung. Der SED sprach er die Reformfähigkeit ab, der Politik kehrte er den Rücken. Sein heutiger Blick auf Deutschland ist düster.

Von Steffen Könau Aktualisiert: 16.04.2023, 18:09
Wolfgang Berghofer rechnet in einem neuen Buch mit dem Deutschland von heute ab.
Wolfgang Berghofer rechnet in einem neuen Buch mit dem Deutschland von heute ab. Wolfgang Kumm/dpa

Halle/MZ - Mit Gewissheiten, die sich als ungewiss herausstellen, kennt er sich aus. Wolfgang Berghofer, vor ziemlich genau 80 Jahren im sächsischen Bautzen geboren, als Einzelkind bei Mutter und Großeltern in der Oberlausitz aufgewachsen und als Teenager in der DDR zurückgelassen, als sich seine Mutter entschließt, in Westberlin zu bleiben, ist geradezu Spezialist für das Ende sichergeglaubter ewiger Wahrheiten. Mit 14 tritt er der FDJ bei, mit 16 macht er eine Lehre zum Maschinenbauer, später wird er Sportlehrer, schließlich aber FDJ- und SED-Funktionär. Aus Überzeugung, wie er sagt, nicht der Karriere wegen.