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Ernährung Ernährung: Öko-Produkte erobern immer mehr Großküchen im Land

Von Steffen Höhne 21.02.2005, 19:34
Hühnereier werden auf einem Leuchttisch im Bio-Geflügelhof Eskildsen GmbH in Deersheim im Vorharz von einer Mitarbeiterin kontrolliert. Eskildsen liefert vor Ostern pro Woche an den Handel rund 600.000 Bio-Eier, die in ganz Deutschland vermarktet werden. Zu den Kunden gehören vor allem die großen Handelsketten. (Foto: dpa)
Hühnereier werden auf einem Leuchttisch im Bio-Geflügelhof Eskildsen GmbH in Deersheim im Vorharz von einer Mitarbeiterin kontrolliert. Eskildsen liefert vor Ostern pro Woche an den Handel rund 600.000 Bio-Eier, die in ganz Deutschland vermarktet werden. Zu den Kunden gehören vor allem die großen Handelsketten. (Foto: dpa) dpa

Halle/Magdeburg/MZ. - Bio-Produkte verkaufen sich gut.Großküchen wollen nun vermehrt ökologischeLebensmittel einsetzen. Der HandelskonzernRewe plant den Aufbau einer eigenen Bio-Supermarktkette.

Das Essen ausGroßküchen soll gesünder werden und besserschmecken. Der Grund: Immer häufiger verarbeitenin Sachsen-Anhalt Küchen beispielsweise inKrankenhäusern und Kindergärten ökologischeLebensmittel.

Dies sagte Matthias Ömler von der Landesvereinigungfür Gesundheit in Sachsen-Anhalt während einerFachtagung in Magdeburg. Damit reagiertendie Küchen auf die steigende Nachfrage derKunden.

Laut einer aktuellen Emnid-Umfrage kaufenmittlerweile etwa 60Prozent der Deutschengelegentlich und vier Prozent sogar ausschließlichBio-Produkte. "Wir haben damit begonnen, vorgefertigteProdukte durch Naturprodukte zu ersetzen",sagte Wilfried Hänchen von HDL Catering. DieGroßküche liefert täglich 25000 Portionenim Raum Halle-Leipzig aus. Nach den Wortenvon Hänchen sind viele Kunden jedoch nichtbereit, mehr für das Essen zu zahlen.

"Unser Ziel sind zehn Prozent Biokost aufdem Speiseplan", erklärte Ömler. Der Waldorf-Kindergartenin Halle setzt seit längerer Zeit auf Bio-Kost.Erzieherin Grit Hilpert: "Bei uns gibt esvegetarische Vollwertkost." Die richtige Ernährungbeuge schon bei Kindern gegen Krankheitenvor.

Dem Bio-Trend folgt auch der zweitgrößte deutscheHandelskonzern Rewe (Minimal, Penny). DerHandelsriese kündigte an, eine Bio-Supermarktketteaufbauen zu wollen. Der erste von vorerst20 Märkten soll mit 700 Quadratmetern Flächeim Mai in Düsseldorf eröffnen. "Wir wollenzeigen, dass gesunde Ernährung nicht automatischteuer sein muss", sagte Rewe-Sprecherin SabineRaiser. Wann Rewe den ersten Bio-Markt inden neuen Bundesländer eröffnet, stehe nochnicht fest.

Im vergangenen Jahr wurde mit Öko-Produktenin Deutschland ein Umsatz 3,5 Milliarden Euroerzielt - ein Plus von zehn Prozent zum Vorjahr.Die Branche ist sich sicher, dass bei einemRewe-Erfolg die Konkurrenz nachziehen wird.Fast alle Supermärkte haben inzwischen Produkteunter Bio-Eigenmarken oder Herstellern imAngebot. Selbst bei Aldi gehören Freiland-Eierund Öko-Käse zum festen Sortiment.