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Erdrutsch von Nachterstedt 2009 Erdrutsch von Nachterstedt 2009: Begraben unter 45 Millionen Kubikmetern Erde: Leichen bleiben verschwunden

15.07.2015, 04:49
Die Luftaufnahme vom 20. Juli 2009 zeigt das Ausmaß des Erdrutsches am Concordiasee in Nachterstedt (Salzlandkreis).
Die Luftaufnahme vom 20. Juli 2009 zeigt das Ausmaß des Erdrutsches am Concordiasee in Nachterstedt (Salzlandkreis). Archiv/dpa Lizenz

Nachterstedt - Sechs Jahre nach dem Unglück von Nachterstedt schwindet die Hoffnung, jemals die Leichen der drei Todesopfer finden zu können. „Nach menschlichem Ermessen ist nicht zu vermuten, dass sie noch gefunden werden“, sagte der Sprecher der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), Uwe Steinhuber.

Bei dem Unglück vom 18. Juli 2009 waren Teile einer Siedlung in den Concordiasee gerutscht. Dabei waren drei Menschen im Alter von 48, 50 und 51 Jahren ums Leben gekommen. Weitere 41 Menschen verloren ihre Wohnungen. Insgesamt rutschten rund 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich ab. Ursache soll zu hoher Druck in Grundwasserschichten gewesen sein. Der See zwischen Aschersleben und Quedlinburg war durch die teilweise Flutung eines Braunkohle-Tagebaus im Salzlandkreis entstanden.

Die LMBV hatte 2013 angekündigt, erneut nach den Leichen zu suchen. Dazu waren dann mit kleinerem Gerät Schichten von jeweils etwa 30 Zentimetern abgetragen worden. Hinweise auf die Gebäude oder die Leichen fanden sich allerdings nicht. Inzwischen werde nicht mehr gezielt nach den Leichen gesucht, sagte Steinhuber.

Stattdessen werden die Sanierungsmaßnahmen planmäßig fortgeführt. So werden Böschungen verdichtet, um ein neues Abrutschen zu verhindern. Bis 2017 sollen die Arbeiten so weit abgeschlossen sein, dass ein Teil des Seeufers wieder genutzt werden kann. Bis 2019 sollen die Arbeiten insgesamt fertig sein.

Die Arbeiten seien derzeit im Plan, sagte Steinhuber. Zuletzt wurde ein drittes Rüttelgerät an der Südwestböschung des Sees eingesetzt. Der See war vor dem Unglück eine Touristenattraktion und soll auch wieder genutzt werden. (dpa)

Am 18. Juli 2009 riss ein Erdrutsch in dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau drei Menschen aus der Siedlung in den Tod, als ein 350 Meter breiter Landstreifen abbrach.
Am 18. Juli 2009 riss ein Erdrutsch in dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau drei Menschen aus der Siedlung in den Tod, als ein 350 Meter breiter Landstreifen abbrach.
dpa Lizenz