Ein Jahr nach Erdfall Ein Jahr nach Erdfall: Schmalkalden bekommt Frühwarnsystem
Schmalkalden/Jena/dpa. - Ein Jahr nach dem Erdfall inSchmalkalden soll in dieser Woche mit den Bohrungen für einFrühwarnsystem begonnen werden. «Die Arbeiten sollen noch in diesemJahr abgeschlossen werden», sagte Geologe Lutz Katzschmann von derLandesanstalt für Umwelt und Geologie Jena am Dienstag. In etwa 50bis 60 Meter Tiefe würden vier sogenannte Erdfallpegel angebracht.Das seien 500 bis 600 Kilogramm schwere Stahlgewichte, die per Drahtmit einer Messstation an der Erdoberfläche verbunden seien. Falls eszu weiteren Erdbrüchen kommen sollte, würden dort akustische undoptische Signale vor der neuen Gefahr warnen, sagte Katzschmann. AuchMDR Thüringen hatte darüber berichtet.
Vor etwa einem Jahr hatte sich Ende Oktober die Erde inmitten dersüdthüringischen Stadt aufgetan. Menschen wurden nicht verletzt. Indem etwa 15 Meter tiefen Krater verschwanden ein Auto, Garagenteileund ein Stück Garten. Einige Häuser sind seitdem unbewohnbar.
Der Beginn der Bohrungsarbeiten für das Frühwarnsystem habe sichverzögert, weil der Bohrturm anderweitig in Einsatz gewesen sei. Dererste Erdfallpegel wird den Angaben zufolge auf einem städtischenGrundstück eingerichtet. Die anderen drei Plätze würden sich aufPrivatgrund befinden, sagte Katzschmann. Bis Ende der Woche müsstendie Besitzer ihre Zustimmung geben, ob auch dort gebohrt werdenkönne.
Ergänzt werden die Erdfallpegel durch Geophone, die wieSeismographen leichte Erschütterungen signalisieren. Dafür würdenvier bereits vorhandene Bohrungen genutzt, die nach dem Unglück zurErkundung von Hohlräumen angelegt worden seien. Die Messdaten würdenetwa 30 Meter entfernt von der Einbruchstelle auflaufen undausgewertet.