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Weitere Risse im Spannbeton Akute Gefahr: Dresdner Carolabrücke wird sofort abgerissen

Im September 2024 stürzte ein Teil der Dresdner Carolabrücke plötzlich und ohne Vorwarnung in die Elbe. Nun drohen auch die noch stehenden Brücke einzuknicken. Die Stadt will nun sofort reagieren.

Von slo Aktualisiert: 21.02.2025, 16:00
Noch immer läuft der Abriss der eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Die beiden noch stehenden Brückenzüge sind nun auch akut einsturzgefährdet und müssen schnellstmöglich abgerissen werden. 
Noch immer läuft der Abriss der eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Die beiden noch stehenden Brückenzüge sind nun auch akut einsturzgefährdet und müssen schnellstmöglich abgerissen werden.  Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Dresden/DUR. - In Dresden sollen die beiden noch stehenden Teil der Carolabrücke sofort abgerissen werden. Aktuelle Messungen hatten ergeben, dass die beiden Brückenzüge jederzeit zusammenbrechen könnten.

Für die Stadt Dresden ist das sogar ein Vorteil: Denn aufgrund der akuten Gefahrenlage kann auf ein langwieriges Vergabeverfahren verzichtet werden. Die Stadt kann die Aufträge direkt vergeben. "Die Direktvergabe erfolgt noch in dieser Woche", teilte die Stadt Dresden am Freitag mit.

Carolabrücke Dresden - Brückenzug brach ohne Vorwarnung zusammen

Im September 2024 war einer der drei Brückenzüge der Dresdner Elbbrücke mitten in der Nacht ohne Vorwarnung in den Fluss gestürzt. Zunächst wurde vermutet, dass die verzögerte Sanierung der Brücke der Grund sei, Experten fanden jedoch heraus, dass rostende und brechende Metallstreben im Brückenbeton Schuld waren.

Zudem kam heraus, dass auch die beiden schon sanierten Teile der Carolabrücke davon betroffen sind. Zu Beginn dieser Woche wurden an einem der Züge mehrere neue Brüche von Metalldrähten im Beton registriert. Durch den erwarteten Wetterwechsel könnte es nun weitere Drahtbrüche geben - reißt ein Draht zu viel, wäre ein Einsturz die Folge.

Planmäßiger Abriss der Carolabrücke Dresden schneller und ungefährlicher

Wird die Brücke planmäßig abgerissen, geht dies wohl deutlich schneller als die Beräumung der eingestürzten Brücke, die noch immer nicht komplett abgetragen ist.

Im Fall von Dresden kommt hinzu, dass bei den Aufräumarbeiten mehrere Blindgänger von Fliegerbomben in der Elbe gefunden wurden. Falls weitere Brückenteile in die Elbe stürzen, drohen weitere Bombenfunde.

Kaputter Brücken-Stahl: 22 Bauwerke in Sachsen-Anhalt betroffen

Der Einsturz der Carolabrücke hat auch Folgen für Sachsen-Anhalt. Denn die verwendete Bauart und der verwendete Stahl wurden auch in Sachsen-Anhalt an mehreren Bauwerken eingesetzt. Diese werden nun intensiv überwacht und sollen so schnell wie möglich ersetzt werden.