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Zwischen Saubach und Altenroda Zwischen Saubach und Altenroda: Sperre bringt Bürger auf Abwege

Von Michael Heise 22.06.2018, 11:49
Die„Wespe“ ist gesperrt, mancher umfährt die Schotterbarriere (r.) übers Feld (l.).
Die„Wespe“ ist gesperrt, mancher umfährt die Schotterbarriere (r.) übers Feld (l.). VG AN der Finne

Saubach/Altenroda - Es sind nur knapp vier Kilometer, doch die haben’s derzeit in sich - zumindest in ihrer Außenwirkung. Die Rede ist von der Straße zwischen Altenroda und Saubach, genannt „Wespe“. Schmal, tonnage- und geschwindigkeitsbegrenzt - und neuerdings gesperrt. Nicht nur mit Schildern, sondern auch physisch per Schotterberg. Eine Barriere, die manche, die den kurzen Weg zwischen beiden Orten kennen, allerdings nicht akzeptieren. In sozialen Medien ist sogar die Rede von Schikane und Willkür. Fahrspuren auf dem noch nicht abgemähten Feld gleich daneben künden von des Volkes Zorn.

In der Verbandsgemeinde An der Finne ist man einigermaßen fassungslos. Bürgermeisterin Monika Ludwig: „Über das Unrechtsbewusstsein bin ich entsetzt. Wir jedenfalls haben uns etwas bei der Sperrung gedacht, und die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, es wurde lange abgewogen.“ Worum es dabei geht, ist schnell beschrieben: Die schmale Straße zwischen den beiden Dörfern wird derzeit stärker genutzt als üblich, dient als inoffizielle Umleitung wegen der gesperrten B176. Knackpunkt ist, dass auch Lkw die Piste nutzen und notwendigerweise auch auf die Bankette ausweichen. Nicht nur, dass diese Schaden nimmt, unter einem Stück Strecke liegen Wasserleitungen, weshalb der Trinkwasserverband Alarm schlug. „Das haben wir zum Anlass genommen, die Straße zu sperren. Anders geht es nicht. Ist erst Schaden entstanden, müsste der mit Steuergeld behoben werden. Das will ich nicht verantworten“, sagt Monika Ludwig, die betont, um die Befindlichkeiten und den zusätzlichen Fahrtaufwand zu wissen.

Die Sperrung der „Wespe“ wird wohl bis November dauern, und damit fast solange, wie die der Bundesstraße. Wobei es noch schlimmer hätte kommen können: „Ursprünglich sollten die Arbeiten an der B176 wegen vieler Sonderbauwerke bis Mitte nächsten Jahres dauern, das aber konnte durch Verhandlungen und Alternativvorschläge abgewendet werden“, betont Ludwig. Trotz Sperrung der „Wespe“ kämmen Rettungsdienste bei einem Einsatz nicht in Verzug, sonst, so die VG-Chefin, wäre sie vom Kreis nicht genehmigt worden. Auf der Piste sollen nun verstärkt Kontrollen durchgeführt werden.