Zwangsräumung bei Adrian Ursache Zwangsräumung bei Adrian Ursache: Gerichtsvollzieher und Familie unter Polizeischutz
Reuden - Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Halle im Fall Ursache laufen auf Hochtouren. Das sagt Hans-Jürgen Neufang, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Denn binnen einer Sechs-Monats-Frist muss Anklage gegen Adrian Ursache erhoben werden. Ansonsten würde das Oberlandesgericht prüfen, ob er länger in Haft bleiben muss. Gegen ihn wird wegen versuchten Totschlags ermittelt.
Denn bei der Zwangsräumung des Hauses in der Alten Poststraße 5 in Reuden kam es vor einigen Wochen zu einem Schusswechsel zwischen dem ehemaligen Besitzer Adrian Ursache und Polizeibeamten. Nun müssen Videos gesichtet werden, Zeugen werden verhört und das Landeskriminalamt wertet die ballistischen Spuren aus. Ursache selbst liegt noch im Haftkrankenhaus in Leipzig.
Internetseite wird überprüft
Überprüft wird aktuell auch eine Internetseite, auf der ein Video eingestellt ist, in dem Anhänger Ursaches einen Gerichtsvollzieher massiv bedrohen, ja sogar Todesdrohungen aussprechen. Der Betroffene wird namentlich genannt, ein Foto gezeigt und die Adresse veröffentlicht. „Wir versuchen herauszufinden, wer die Beiträge eingestellt hat. Sobald der Server aber im Ausland steht, sind uns die Hände gebunden“, so Neufang.
Die Drohungen sind Straftaten, weswegen ermittelt wird. Aber oftmals gelten im Ausland andere Gesetze, das, was hierzulande verboten ist, ist in Amerika oder Österreich erlaubt.
Gerichtsvollzieher unter Polizeischutz
Der Gerichtsvollzieher und seine Familie stehen unterdessen weiter unter Polizeischutz, er selbst ist noch außer Dienst. Neufang sagt, dass letztlich auch nur der Betroffene selbst auf zivilrechtlichem Weg versuchen kann, die Löschung des Videos zu beantragen. Ob das schon auf den Weg gebracht wurde, dazu kann der Staatsanwalt keine Aussage treffen.
Unterdessen sagt er, dass jeder Bürger bei der Polizei melden kann, wenn er Drohungen auf Internetseiten, in Videos oder sozialen Netzwerken entdeckt. „Wir sind immer froh, wenn es aufmerksame Bürger gibt, die so massive Drohungen melden, wenn sie sie entdecken“, so Neufang. (mz)