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Jedoch Ausnahmen mit Augenmaß Wegen steigender Inzidenzzahlen rufen Kliniken im Burgenlandkreis ein Besuchsverbot aus

Ab Montag greifen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen im Burgenlandkreis. Es ist eine Reaktion auf weiterhin stetig steigende Infektionszahlen.

Von Alexander Kempf 12.11.2021, 11:51
Patienten im  Klinikum Weißenfels können ab kommendem Montag nur noch in Ausnahmefällen besucht werden.
Patienten im Klinikum Weißenfels können ab kommendem Montag nur noch in Ausnahmefällen besucht werden. Foto: Lisker

Weissenfels/MZ - Patienten im Weißenfelser Krankenhaus können ab kommenden Montag keinen Besuch mehr in der Klinik empfangen. Darüber hat Betreiber Asklepios an diesem Donnerstag informiert. Das ab 15. November geltende Besuchsverbot wird gemäß der Klinikleitung auf Anordnung des Gesundheitsamtes des Burgenlandkreises verhängt.

1.138 Infizierte aktuell: Hospitalisierungsrate war zuletzt wieder etwas rückläufig

Der Landrat reagiert damit auf die zuletzt stetig gestiegenen Infektionszahlen im Burgenlandkreis. Das Besuchsverbot für die Krankenhäuser ist die dritte Sicherheitsvorkehrung innerhalb nur weniger Tage. Bereits seit Mittwoch dieser Woche müssen sich beispielsweise alle Besucher von Pflegeheimen zuvor auf eine Corona-Infektion testen lassen - unabhängig von ihrem eigenen Impfstatus.

Am Donnerstag war die Zahl der derzeit im Burgenlandkreis nachweislich mit Corona-Infizierten auf 1.138 Personen gestiegen. Daraus ergab sich eine Sieben-Tage-Inzidenz von insgesamt 365,45 für den gesamten Kreis. Die Hospitalisierungsrate war zuletzt wieder etwas rückläufig. Insgesamt mussten an diesem Donnerstag 43 Menschen in Krankenhäusern versorgt werden, vier von ihnen befanden sich auf einer Intensivstation.

In den Kliniken des Kreises reagiert man mit Verständnis auf das nahende Besuchsverbot

Am Donnerstag musste die Kreisverwaltung zudem über drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion informieren. Es handelt sich dabei um zwei Frauen im Alter von 85 und 95 Jahren sowie um einen 60-jährigen Mann aus dem Burgenlandkreis. In den sieben Tagen zuvor war lediglich ein Todesfall gemeldet worden. Das verdeutlicht, warum die Verantwortlichen nicht ohne Sorge auf weiter steigende Infektionszahlen schauen dürften.

In den Kliniken des Kreises reagiert man mit Verständnis auf das nahende Besuchsverbot. Zwar sei Besuch am Krankenbett tröstlich und spende dadurch Mut und Hoffnung, räumt die Geschäftsführerin der Asklepios-Klinik in Weißenfels ein. „Die steigenden Zahlen der mit SARS-CoV-2 Infizierten machen diese Vorsichtsmaßnahme allerdings wieder notwendig.

Ausnahmefälle mit Augenmaß bei Schwerkranken oder Kindern

Alle behandelten Patientinnen und Patienten, die nicht daran erkrankt sind, sind besonders gefährdet und lassen sich am besten durch vernünftige Einschränkungen und die bekannten Hygienemaßnahmen schützen“, so Hannah Gilles. Ausnahmefälle mit Augenmaß soll es dennoch geben, kündigt die Klinik-Geschäftsführerin an. Sie nennt Eltern, die Kinder besuchen oder den Besuch von Schwerstkranken.

Diese müssen aber vorab telefonisch auf der Station erfragt und ärztlich genehmigt werden. „Diese Ausnahme-Besuche können nach Freigabe einzeln erfolgen, sofern die oder der Besucher frei von jeglichen Krankheitssymptomen ist“, stellt die Geschäftsführerin klar. Zusätzlich müsse der Besucher einen negativen Corona-Test vorweisen, unabhängig davon, ob er genesen oder geimpft ist.

Ständiger Austausch mit den Behörden: planbare Behandlungen werden weiterhin durchgeführt

Unabhängig vom bevorstehenden Besuchsverbot sei die Patientenversorgung im Weißenfelser Krankenhaus aber weiterhin gesichert, unterstrich Asklepios. Elektive, also planbare Behandlungen von Patienten und Patientinnen, würden auch weiterhin durchgeführt, so die Geschäftsführerin.

Man stehe außerdem im ständigen Austausch mit den Behörden und hoffe, dass die nun zusätzlich ergriffenen „besonnenen“ Schritte erfolgreich sein werden. „Schließlich haben die Erfahrungen aus den letzten zwölf Monaten gezeigt, wie wichtig es ist, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und dafür zu sorgen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird“, so Geschäftsführerin Hannah Gilles.