Unwetter im Burgenland Unwetter im Burgenland: Tief "Axel" sorgt für Fluten

Naumburg - Die starken Regenfälle durch Tief „Axel“ haben auch in Naumburg und Umgebung die Rettungskräfte am Montagabend auf Trab gehalten. Über Stunden waren sie im Einsatz, um Straßen und Keller vom Wasser zu befreien. Wie so oft in der Vergangenheit stürzten sich die Fluten vor allem die Jenaer Straße herunter und sorgten für eine überschwemmte Salztorkreuzung und damit für starke Verkehrsbehinderungen.
Besonders traf es dort das Theater Naumburg. Der höher gelegene Spielraum blieb zwar naturgemäß verschont, doch Wasser und Schlamm drangen ins Foyer ein. Fleißig wurde am Abend gepumpt und der Teppichbelag herausgerissen. Doch noch tags darauf stand eine große Pfütze im Garderobenbereich. „Wir haben uns dazu entschlossen, das geplante Konzert am Freitag abzusagen. Glück im Unglück, dass es bis Mitte Juni die einzige Veranstaltung ist“, meinte Intendant Stefan Neugebauer.
Vor knapp drei Jahren war das Theater ähnlich vom Starkregen betroffen, erinnert sich Neugebauer. Damals betrug der Schaden laut Stadtverwaltung knapp 10.000 Euro. Diesmal geht der Intendant sogar von einer noch höheren Summe aus. Besonders ärgerlich: Er und seine Angestellten sind der Überzeugung, dass der Schaden hätte verhindert werden können. Ein massives Tor an der Einfahrt links des „Goldenen Hahns“ hatte Jahrzehnte bei Unwettern verhindert, dass die Flut zum tiefsten Punkt, zum Hof des Theaters, gelangt. Doch wurde dieses vor einigen Jahren durch ein neues Tor mit dünnen Metallstreben ersetzt. „Es wurde schon damals beim Einbau und erneut vor drei Jahren nach dem damaligen Unwetter auf den Zusammenhang hingewiesen. Doch die Verantwortlichen haben nichts daraus gelernt. Das muss man leider als fahrlässig bezeichnen“, so der Intendant.
Die Stadt reagierte auf den Vorwurf in einer Stellungnahme auf Anfrage von Tageblatt/MZ wie folgt: „Zu Wasserschäden ist es in der Geschichte des Hauses immer wieder gekommen. Bis 2012 stand rechts der Toreinfahrt ein weiteres Gebäude. Die Einfahrt selbst hatte ein geschlossenes Tor. Allerdings hatte auch dieses Tor keinen dichten Abschluss nach der Straße. Warum an dieser Stelle kein geschlossenes Tor wieder eingebaut wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachzuvollziehen. Es wird jedoch veranlasst, dass das vorhandene Tor im unteren Teil mit einer geschlossenen Platte nachgerüstet wird.“ Zu hoffen ist, dass das Naumburger Theater dadurch in den kommenden Jahren - und solange bis ein neuer Standort für eine Spielstätte gefunden und ertüchtigt worden ist - von Überschwemmungen verschont bleibt.
Mit 17 Feuerwehreinsätzen war die Domstadt, wo es auch zu einem Wasserschaden in einer Trafostation kam, laut Statistik der Kreisleitstelle der Mittelpunkt des Unwetters. Aber auch in Freyburg und Altenroda rückten die Kameraden zu überfluteten Straßen aus. In Bad Kösen bahnten sich die Wassermassen ihren Weg von der Mausabrücke an der B 87 in Richtung Bahnhof. Vor allem in der Unterführung zum Bahnhof und in der Gerstenbergkpromenade war tags darauf eine mehrere Zentimeter dicke Schlammschicht zu sehen. Aber auch im gesamten Fränkenauer Weg und in der Grünen Gasse konnte man sehen, wo das Wasser langgerauscht war. Zudem hatte sich von der Kohlenstraße bis hinter die Reha-Kliniken eine wahre Seenlandschaft gebildet.