Umweltverschmutzung in Elsteraue Umweltverschmutzung in Elsteraue: Ärger mit totaler Verschmutzung

Elsteraue - Müll wohin das Auge blickt. Zerfetzte Polstermöbel, offene Kühlschränke, auseinandergenommene Waschmaschinen, Farbeimer, Reifen - die Liste könnte unendlich weitergeführt werden. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Müllhalde, sondern um den Blick in die ehemalige Siedlung Spora, die sich am Ortsausgang in Richtung Oelsen befindet. Der Weg dahin ist mit dem Auto beschwerlich. Schlaglöcher, teilweise ist Bauschutt auf dem Weg abgeladen worden. Die Siedlung selbst ist schon lange nicht mehr bewohnt, die Häuser verfallen zusehends. Und die Natur überwuchert langsam die Gebäude und Mauern. Dennoch oder gerade weil es so ein verlassener Ort ist, zieht die Siedlung immer wieder Müll-Sünder an. Und das schon seit Jahren.
Daran stößt sich Thoralf Zeller. Er schreibt in einer Mail an die MZ, dass es ihn nicht nur aufregt, dass die Unmengen an Müll illegal in der einstigen Siedlung entsorgt werden. Er macht sich auch Gedanken, dass die Müll- und Schuttberge für Kinder frei zugänglich sind und somit von ihnen eine Gefahr ausgeht. Zudem meint Zeller, dieser Schandfleck sei bisher von den Behörden unbeachtet gewesen. Er hat sich deshalb unter anderem an die Gemeinde Elsteraue gewandt und eine Anzeige erstattet. Die ist von dort an den Burgenlandkreis, an das zuständige Amt für Immissionsschutz und Abfallwirtschaft, weitergeleitet wurden.
Illegaler Müll
Doch ganz unbekannt ist Spora-Siedlung weder dem Amt noch der Gemeinde Elsteraue. Der Kreis bearbeitet die aktuelle Anzeige von Zeller, ebenso wie Hinweise zur Grube Paul II zwischen Deuben und Theißen und zur ehemaligen Schweinemastanlage zwischen Tröglitz und Zeitz. Denn das sind alles Orte, an denen immer wieder und seit Jahren illegal Müll abgeladen wird. Kaum ist ein Schuttberg beräumt, wird der Nächste abgeladen. Die Kosten trägt oft der Kreis und damit die Allgemeinheit.
Schon im Jahr 2012 hatte die MZ das Thema Spora-Siedlung nach einem Leserhinweis aufgegriffen. Immer wieder hatte die Kommune dort und an anderen Stellen im Gemeindegebiet Container für die Entsorgung des illegalen Mülls besorgt. Doch solange das Ordnungsamt keine Hinweise aus der Bevölkerung bekommt, wer den Müll abgeladen hat, bleiben entweder die Elsteraue oder der Kreis auf den Kosten sitzen.
Und die steigen immer mehr, ist von der Pressestelle des Burgenlandkreises zu erfahren: „Die illegale Abfallentsorgung in der freien Landschaft stellt immer noch ein größeres Problem dar. Besonders Stellen, wo sich weitere Ablagerungen nicht verhindern lassen, entwickeln sich zu „Schwerpunktflächen“. Insgesamt gesehen haben die Ablagerungen zugenommen.“ Rund 71 Tonnen kommen da im Jahr zusammen. Das kostet die kreiseigene Abfallwirtschaft jährlich bis zu 50.000 Euro. Dabei greift die Abfallwirtschaft sowohl auf eigene Kräfte zurück, sie muss sich aber auch bei externen Firmen Hilfe holen.
Bürger, die illegal abgelagerten Müll in der Landschaft entdecken, können sich an das Ordnungsamt ihrer Stadt oder Gemeinde wenden. Oder direkt an den Burgenlandkreis. „Prinzipiell wird jeder Anzeige nachgegangen. Kann ein Verursacher ausfindig gemacht werden, wird dieser im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens zum Wegräumen der illegal gelagerten Abfälle verpflichtet“, so der Kreis. Handelt es sich um gefährliche Stoffe, schreitet der Kreis auch mal sofort selbst ein. (mz)
Eine Anzeige beim Kreis ist telefonisch möglich: 03443/372241 Oder per E-Mail an: [email protected]