Todeskappe: Der Grüne Knollenblätterpilz ist der "Pilz des Jahres 2019"

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat zum „Pilz des Jahres 2019“ die Pilzart Grüner Knollenblätterpilz, Grüner Gift-Wulstling, Amanita phalloides, ausgewählt. Es handelt sich dabei um einen Giftpilz, der tödlich wirken kann. Die DGfM schreibt dazu: „Die meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen auf den Grünen Knollenblätterpilz zurück. Schon der Verzehr von 50 Gramm eines Pilzfruchtkörpers kann tödlich enden. Denn die darin enthaltenen lebergiftigen Amatoxine verursachen ohne medizinische Versorgung ein mehrfaches Organversagen.“
Kein Wunder sei es deshalb, so heißt es weiter, dass der Grüne Knollenblätterpilz im angloamerikanischen Raum auch „deathcap“ (= Todeskappe) genannt wird. In Deutschland kommen aus der Gattung der Wulstlinge mehr als 50 Arten vor, wovon vier potenziell tödlich giftig sind. Fast alle Arten wachsen in Symbiose mit Bäumen in Wäldern und Parkanlagen. Die Fruchtkörper des Grünen Knollenblätterpilzes erscheinen zwischen Juli und Oktober, insbesondere in trockenen und warmen Sommern nach ergiebigen Regenfällen. Eine Vergiftung wird erst ab sechs bis 24 Stunden nach Verzehr wirksam. Unbehandelt oder zu spät behandelt erfolgt der Tod zwischen dem dritten und zehnten Tag.
Verwechslungen treten meistens mit essbaren Champignons oder grünen Täublingen auf. Im Unterschied zu diesen essbaren Pilzen besitzt der Grüne Knollenblätterpilz (es gibt auch eine weiße Variante) immer eine knollige Stielbasis in einer Hauttasche. Um Verwechslungen auszuschließen, ist der gesamte Fruchtkörper des Pilzes zu prüfen. Im Zweifel wird geraten, die Pilze stehen zu lassen. Im Naturhaushalt sind Pilzarten wie der Grüne Knollenblätterpilz seit vielen Millionen Jahren wichtige Lebenspartner von Pflanzen und für gesunde, stabile Ökosysteme unverzichtbar. Sie vergrößern mit ihrem feinen Fadengeflecht, dem Myzel, die nutzbare Wurzeloberfläche um das 1000-fache und liefern den Pflanzen Wasser und Nährstoffe im Austausch gegen Zuckerverbindungen. (gjä)