Tagungsheim Schönburg Tagungsheim Schönburg: Erste Gäste im Herbst

Schönburg - „Hoffnung“ ist auf einer Tafel in einem der Seminarräume zu lesen. Das Wort steht nahezu sinnbildlich für das einstige evangelische Tagungsheim in Schönburg sowie die sowohl vergangenen als auch künftigen Wochen und Monate des Hauses. Handwerker sind das erste Zeichen, dass sich auf dem Gelände etwas regt. Doch nicht nur sie. Ein gemeinnütziges Unternehmen nahm seine Arbeit auf. Die Gesellschafter: die Landeskirche, der Kirchenkreis Naumburg-Zeitz, die Kirchengemeinde Schönburg-Possenhain sowie das evangelische Schulprojekt Burgenlandkreis, das Träger der Domschule St. Martin in Naumburg ist. Das Amt des ehrenamtlich tätigen Geschäftsführers an der Spitze hat Wolfgang Berzau übernommen. Seit Anfang April im Ruhestand, war er viele Jahre in der Verwaltungsleitung des Naumburger Oberlandesgerichtes tätig. Zudem engagiert sich der Naumburger als Vorsitzender des Landesverbandes und des Kreisverbandes des Deutschen Kinderschutzbundes. „Ich fand das Konzept spannend“, so Berzau.
Um es mit Leben zu füllen, hat er derzeit zwei hauptamtliche Mitarbeiter an seiner Seite: Stefanie Bruckschleger, einst Leiterin der Stadtbibliothek Camburg, übernimmt die Hausleitung. In der Küche wird Christian Häusser die Regie übernehmen. Der Koch aus Berlin absolvierte im Kempinski seine Ausbildung und arbeitete einige Zeit in Irland und Spanien, zuletzt in einem Restaurant in der Hauptstadt.
Sein künftiges Reich wird das erste Standbein sein, mit dem sich die Trägergesellschaft Einnahmen verspricht, die schließlich in die weitere Sanierung und Modernisierung des Hauses fließen sollen. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird aus der Küche das Essen für die Domschule und den Hort kommen. Der Küchenchef setzt auf gesunde Kost mit regionalen Zutaten. Bis dahin wirbeln Handwerker, so Maurer, Fliesenleger, Maler. Außerdem wird die Ausstattung auf einen modernen und den Hygienevorschriften entsprechenden Stand gebracht. Doch der Bereich ist nur eine Baustelle. Die Leitungen müssen erneuert, das Dach nach Sturmschäden repariert werden.
Außerdem gilt es, die Zimmer in der ersten Etage für die Gäste nach und nach herzurichten. Mit den ersten Besuchern, Kindern und Jugendlichen, Familien und Tagungsgästen, rechnet das Team im Herbst. „Wir gehen Schritt für Schritt. Zumal wir noch nicht wissen, welche Überraschungen noch kommen werden“, sagt der Geschäftsführer mit Blick auf die maroden Leitungen. Auch das Außengelände soll wieder ansprechend gestaltet werden. Unterstützung gebe da die Verbandsgemeinde, die auf Fördermittel hoffe, so Berzau.
Und auch sonst erhalte man Hilfe sowie Rat und Tat von vielen Seiten: von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde sowie vom Evangelischen Zentrum Zinzendorfhaus im thüringischen Neudietendorf nahe Gotha. Der Kontakt dazu wurde von der Landeskirche vermittelt. „Wir haben uns das Zentrum angeschaut und stehen mit der Leitung in Kontakt“, erzählt Berzau, der in dem Areal viel touristisches Potenzial, aber keine Konkurrenz zum Gastgewerbe sieht. An Ideen und Tatkraft mangelt es nicht. Aber über Unterstützer und Spender würde sich das neue Bildungshaus sehr wohl freuen.