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Start der Kulturakademie in Naumburg Start der Kulturakademie in Naumburg: Teilnehmer kommen aus 14 Bundesländer

Von Franziska Fiedler 25.10.2018, 07:41
Die ehrenamtlichen Helferinnen Ute Schröter und Monika Elstner (r) übergeben den Teilnehmerinnen der Kulturakademie Antje Köhler-Seifert (l.) und Katrin Kießling (z.v.l.) die Seminarunterlagen.
Die ehrenamtlichen Helferinnen Ute Schröter und Monika Elstner (r) übergeben den Teilnehmerinnen der Kulturakademie Antje Köhler-Seifert (l.) und Katrin Kießling (z.v.l.) die Seminarunterlagen. Biel

Naumburg - Am Vormittag herrscht in der Marienkirche am Naumburger Dom reges Treiben. Gäste aus 14 Bundesländern und zum Teil aus dem europäischen Ausland haben sich eingefunden, um der feierlichen Eröffnung der 6. Kulturakademie Naumburg beizuwohnen.

Stefan Simon, neuer 1. Vorsitzender der Kulturakademie, ergreift das Wort und begrüßt die Anwesenden. Seit der letzten Veranstaltung im März 2018 habe es einige Veränderungen gegeben. In seiner Rede erinnert er an den im Mai verstorbenen Curt Becker und die Idee hinter dem Projekt Kulturakademie. „In Naumburg gibt es keine höhere Bildungseinrichtung. Mit der Kulturakademie wollte Curt Becker ein Angebot etablieren, dass ein an Bildung interessiertes Publikum in die Stadt lockt. Ihm schwebte eine Art Seniorenakademie vor“, so Simon rückblickend über ein Treffen mit Becker, an dem auch Kunsthistoriker Pascal Heß teilnahm. Den Senioren-Bezug konnten die beiden Becker ausreden.

Es wird deutlich, welche besondere Rolle der frühere Bürgermeister in den Augen der Vereinsmitglieder beim Aufbau der Kulturakademie gespielt hat. „Er war die treibende Kraft hinter dem Projekt, mit ihm konnte man Ideen austauschen. Plötzlich fehlte er und doch musste es weitergehen“, sagt Helga Heilig, 2. Vorsitzende der Kulturakademie.

Und weitergehen wird es. Über 140 Anmeldungen konnte das Team registrieren. Bis zum Freitag werden den Gästen in zehn unterschiedlichen Seminaren die Besonderheiten der Region näher gebracht. Mehr als 30 Ehrenamtliche kümmern sich in dieser Zeit um ihr Wohlergehen und füllen den Begriff „Willkommenskultur“ mit Leben. „Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre die Kulturakademie nicht umzusetzen“, betont Simon.

Dass das Konzept funktioniert, zeigt nicht zuletzt der Fakt, dass Teilnehmende vorangegangener Veranstaltungen der Kulturakademie immer wiederkommen - wie etwa Katrin Kießling aus Thüringen. Die 50-Jährige belegt das Seminar „Erfahrungen mit Ton - freies Formen und Drehen von Gefäßen“ bereits zum zweiten Mal. Das Töpfern gehört zu ihren Hobbys. Sie hat es in Kursen an der Volkshochschule vertieft. „Selbst etwas mit den Händen herzustellen, bereitet mir viel Spaß, deswegen freue ich mich auch auf die nächsten Tage mit der Kulturakademie, das Ambiente und das Töpfern“, sagt Kießling, die als zahnärztliche Fachangestellte arbeitet.

Weniger mit den Händen als mehr mit dem Denken wird sich Jutta Rohde aus Magdeburg im Seminar „Moderner Denker - Die Philosophie Friedrich Nietzsches“ in den kommenden Tagen beschäftigen. Am Seminar reizt sie, „dass man wach sein, mitdenken muss und sich mit den anderen Kursteilnehmern austauschen kann“. Sie schätzt Naumburg und das Angebot der Kulturakademie. Außerdem gehört Rohde zu den zehn Teilnehmenden, die in diesem Jahr bereits das fünfte Mal mit dabei sind. Als kleine Überraschung überreicht Simon jenen zehn Frauen und Männern ein kleines Präsent.

Aber es gibt auch weiterhin Menschen, die erstmals an einem Seminar teilnehmen - etwa Wolfgang Melzer. Der 68-jährige Schriftsteller aus Pulsnitz (Sachsen) wird sich in das Denken Nietzsches vertiefen. Eine 68-jährige Dame aus Bayern, die ihren Namen nicht nennen möchte, ist mit einer Freundin angereist: „Uns interessiert das Leben im Kloster, das Leben der Mönche und der Zisterzienser.“

Es gibt viel zu entdecken und zu lernen. Heilig hofft, dass die Gäste ihre Zeit hier genießen. Sie weiß, dass die Akademie gut angenommen wird: „Viele Gäste halten uns die Treue.“ Unterdessen laufen auch die Vorbereitungen für das nächste Jahr an. Der Flyer für 2019 ist gerade aus dem Druck gekommen. Es wird zwei neue Seminare zu Fotografie und Malerei sowie dem Unesco-Welterbe Naumburger Dom geben.