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Stahlknecht verspricht Hilfe Stahlknecht verspricht Hilfe: Teucherner Firma braucht dringend Breitbandanschluss

Von Holger Zimmer 31.07.2019, 14:00
Justin Richter (links) und Philipp Weber bei der Montage in der Teucherner Firma
Justin Richter (links) und Philipp Weber bei der Montage in der Teucherner Firma Holger Zimmer

Teuchern - Dringend einen Breitbandanschluss mit Glasfaserkabel braucht die Teucherner Firma Gesa-Automation GmbH. Die Firma baut Schaltschränke auch für Argentinien, aber ebenso für Russland und Kasachstan. Da man laut Prokurist Riko Skuthan auch für renommierte Unternehmen Wartungsarbeiten in Störungsfällen vom Teucherner Firmensitz aus durchführt, sei der vorhandene Internetanschluss nicht mehr leistungsfähig genug. Man hatte in der Vergangenheit sogar schon Leerrohre in die Erde gebracht, durch die das Glasfaserkabel nur noch durchgeschoben werden müsste.

Teuchener Firma arbeitet für renommierte Unternehmen 

Bei seinem Betriebsbesuch am Montag versprach Holger Stahlknecht (CDU), der Innen- und Sportminister Sachsen-Anhalts, seine Hilfe. Von der Pressestelle des Netzbetreibers Telekom erhielt die MZ am Montag zu der Thematik zunächst keine Antwort. Diese müsse man nachreichen, hieß es. Als Firma hatte man es nach der Wende schwer, sich zu etablieren. Das habe sich erst mit der Zeit ergeben, wie Skuthan sagte. Heute arbeite man für renommierte Unternehmen und beschäftige 50 Mitarbeiter im 2013 errichteten Firmengebäude am Standort in der Bahnstraße und müsste angesichts der Auftragslage die Firma dringend erweitern. Das Grundstück in Richtung Bahnhof sei jedenfalls schon Eigentum des Unternehmens.

Allerdings lässt die Anbindung der Straße zu wünschen übrig. Die will die Stadt laut Bürgermeister Marcel Schneider (parteilos) erwerben und mit Mitteln aus dem Strukturwandel-Programm ausbauen lassen. Apropos Strukturwandel: Der für 2038 angestrebte Kohleausstieg, der auch das Mitteldeutsche Revier trifft, mache sich jetzt schon in Form von zunehmender Verunsicherung in der Wirtschaft bemerkbar. Auch für die Stadt Teuchern sind laut Schneider die Gewerbesteuereinnahmen rückläufig.

„Das geht nur über ein Förderprogramm für finanzschwache Kommunen.“

So mussten zuletzt 1,5 Millionen Euro an die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft Mibrag zurückgezahlt werden und 300.000 Euro Steuern fallen dieses Jahr wegen der rückläufigen Produktion in der Staubfabrik Deuben weg. Zudem sei man wegen Haushaltsproblemen in der Konsolidierung. Deshalb sei der zehnprozentige Eigenanteil für Straßenkauf und Sanierung nicht aufzubringen. Schneider: „Das geht nur über ein Förderprogramm für finanzschwache Kommunen.“ Erschwerend komme hinzu, dass das Programm zum Strukturwandel vom Bundestag noch gar nicht beschlossen sei.

Das könnte möglicherweise auch erst 2020 passieren. Und Holger Stahlknecht sagte auf Nachfrage, dass man bezüglich des Straßenbaus wohl von einem längeren Prozess ausgehen müsse. Es sei denn, die Rahmenbedingungen könnten ähnlich wie beim alten Aufbau-Ost-Programm gelockert werden. Fakt aber ist, dass sich Speditionen nicht in der Lage sehen, die spitzwinkelige Zufahrt zur Firma aus Richtung Nessa zu nutzen. Und die Fahrt der Laster durch die Kleinstadt sei nicht gewollt.

Durch namhafte Autohersteller könne Teucherner Standort profitieren

Auf eine Frage des Ministers äußerte sich Riko Skuthan auch zum Wirtschaftsboykott gegen Russland und dessen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Bezüglich Russland sei man als Firma gestoppt worden, aber weiter im Osten präsent. So habe man für ein Unternehmen in Kasachstan Planungen geliefert und auf den Auftrag für die weiterführenden Arbeiten von Schaltschränken gehofft. Stattdessen sei signalisiert worden, dass man das vor Ort selbst erledige.

Auch das Thema alternative Antriebe für Autos wurde beim Minister-Besuch gestreift. Für Skuthan ist der Ausbau der E-Mobilität nur eine Übergangsvariante. Die Zukunft dürften Autos mit Wasserstoffantrieb sein, meint er. Auf diesem Gebiet sei Gesa Automotion bereits aktiv. Angesichts einer guten Kooperation mit namhaften Autoherstellern könne davon auch der Teucherner Standort profitieren. (mz)