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Überflutete Straßen und volle Keller So wirkte sich Tief „Manfred“ in Weißenfels und anliegender Region aus

Starke Regenfälle ließen am Sonntag und Montag mehrere Gebiete in Lützen, Teuchern und Weißenfels überschwemmen. Das sind die wichtigsten Einsätze.

Von Franz Ruch, Meike Ruppe-Schmidt und Andreas Richter 24.08.2021, 10:30
Die Lützener Feuerwehr musste am Sonntagabend mehrere geflutete Keller und Grundstücke leerpumpen.
Die Lützener Feuerwehr musste am Sonntagabend mehrere geflutete Keller und Grundstücke leerpumpen. Fotos (2): Lukas Häusler/Feuerwehr Lützen

Lützen/Teuchern/Weissenfels/MZ - „Es ist nass und dreckig. Wie in einem riesigen Auffangbecken“, sagt Diana Käsler. Die Besitzerin vom Reiterhof in Kreischau kämpft seit Sonntagabend zusammen mit ihrer Familie und den Kameraden der örtlichen Feuerwehr gegen die Wassermassen vom Unwetter-Tief „Manfred“.

Auf der Pferdekoppel in Kreischau waren 17 Kameraden der Ortswehr Grunautal im Einsatz

Das sorgt in ganz Mitteldeutschland für heftige Regenfälle und traf das Burgenland bisher besonders schlimm. Bis zu 70 Liter pro Quadratmeter sind hier nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes von Sonntagabend bis Montagnachmittag niedergeprasselt - die durchschnittliche Monatsmenge in dieser Jahreszeit sind etwa 50 Liter. Die Feuerwehren in Lützen, Teuchern und Weißenfels waren bis in den Montagabend mit Einsätzen beschäftigt.

Gegen 19.45 Uhr gingen bei den Lützener Kameraden die ersten Alarmierungen ein. „Vorwiegend wegen überfluteter Keller oder Grundstücke, in deren Nähe die Kanäle das Wasser nicht mehr ableiten konnten“, sagt Stadtwehrleiter Florian Krell. Auf der Pferdekoppel in Kreischau waren 17 Kameraden der Ortswehr Grunautal im Einsatz.

Tief „Manfred“ fordert etliche Feuerwehreinsätze im Landkreis

Unter ihnen auch der stellvertretende Ortswehrleiter, Florian Roß: „Auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern hat hier das Wasser auf der Koppel gestanden“, sagt er. Hinter einem Schutzwall aus Erde habe sich der Regen bis zu einer Höhe 1,50 Meter angestaut. „Von dort aus drückte sich das Wasser dann mit Geröll und Schotter über die Straße und auf die Nachbargrundstücke“, so Roß weiter.

Die Einsatzkräfte hätten das Wasser mit Pumpen inzwischen so weit wie möglich absenken können. „An manchen Stellen steht es immer noch, aber es läuft nicht mehr rein“, ergänzt Stadtwehrleiter Krell. Daneben seien in dem Muschwitzer Ortsteil auch noch zwei Wohnhäuser betroffen gewesen. Ähnliche Einsätze folgten dann in Starsiedel, Sössen und Michlitz.

Das ?Trafohäuschen? im Zorbauer Gewerbegebiet drohte am Montag vollzulaufen und wurde abgepumpt.
Das ?Trafohäuschen? im Zorbauer Gewerbegebiet drohte am Montag vollzulaufen und wurde abgepumpt.
Lukas Häusler/Feuerwehr Lützen

Vollgelaufene Keller durch Starkregen in Weißenfels

In Teuchern gab es zeitgleich zwei kleinere Einsätze: Zum einen war der Bachdurchlauf in der Schortauer Straße mit Schwemmgut verstopft, berichtet Ortswehrleiter Marco Föhlisch. Zum andern habe es im Grünen Weg in Teuchern eine Straßenüberflutung gegeben. „Hier haben wir die Gullys gesäubert“, so Föhlisch. Beide Einsätze dauerten etwa zweieinhalb Stunden, so dass die Kameraden etwa um 22 Uhr wieder einkehren konnte.

In Weißenfels verlief der Sonntagabend noch ruhig, doch am Montag liefen auch hier Keller voll. So zum Beispiel am Montagmorgen in Borau, wie der stellvertretende Stadtwehrleiter, Sebastian Busch, berichtet. Im Laufe des Tages folgten weitere Einsätze. Mancherorts konnte die Kanalisation das viele Regenwasser nicht schnell genug aufnehmen und es bildeten sich großflächige Pfützen - etwa in der Moritz-Hill-Straße.

In Weißenfels sorgte der viele Regen für teils große Pfützen, wie hier in der Moritz-Hill-Straße Ecke Ferberstraße.
In Weißenfels sorgte der viele Regen für teils große Pfützen, wie hier in der Moritz-Hill-Straße Ecke Ferberstraße.
Foto: Alexander Kempf

Im Erlebnistierpark in Memleben mussten etliche Tiere ihre Gehege verlassen

Auch die Lützener Kameraden waren am Montagfrüh wieder auf den Beinen. Um 7 Uhr rückten sie ins Zorbauer Gewerbegebiet aus. Unter anderem drohte hier das „Trafohäuschen“ beim Kunststoffhersteller Agrodur wegen des Regens vollzulaufen. „Das Wasser stand an der Tür. Aber diese Gebäude sind so gebaut, dass sie eine gewisse Menge abhalten“, sagt Stadtwehrleiter Krell.

Auch im westlichen Teil des Burgenlandkreises machte „Manfred“ nicht halt und sorgte dafür, dass im Erlebnistierpark in Memleben etliche Tiere ihre Gehege verlassen mussten. So zum Beispiel die Kamele und Alpakas, die in höher gelegene Ställe in Sicherheit gebracht werden mussten. Während die Memlebener Feuerwehr die überfluteten Gehege auspumpte, musste der Erlebnispark den gesamten Montag über geschlossen bleiben.