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Sekundarschule Nebra Sekundarschule Nebra: Plattenbau hat neuen Eigentümer

Von Ingmar Höfgen 03.06.2019, 07:04
Das Gebäude der früheren Sekundarschule Nebra steht seit Jahren leer. Nun hat der aus der DDR-Zeit stammende Plattenbau auf einer Versteigerung in Berlin einen neuen Eigentümer gefunden.
Das Gebäude der früheren Sekundarschule Nebra steht seit Jahren leer. Nun hat der aus der DDR-Zeit stammende Plattenbau auf einer Versteigerung in Berlin einen neuen Eigentümer gefunden. Exposé/Auktionshaus Plettner und Brecht

Nebra/Berlin - Die ehemalige Sekundarschule an der Rosa-Luxemburg-Straße in Nebra: Für viele Einwohner der Stadt verbinden sich mit ihr Erinnerung an etliche Jahre des Lernens, an Zensuren und Zeugnisse. Nun hat der aus der DDR-Zeit stammende Plattenbau einen neuen Eigentümer gefunden. Am Mittwoch wurde das Gebäude im Berliner Hotel „Aquino“ auf einer Immobilienauktion für das Gebot von 22.000 Euro versteigert. Damit dürfte die Hoffnung wachsen, dass sich in dem leerstehenden Haus wieder etwas tut. Die Verbandsgemeinde Unstruttal (VG), zu der die Stadt Nebra gehört, dürfte über den Verkauf froh sein.

Wer nun allerdings das viergeschossige, zweiflügelige Gebäude sowie die dazugehörigen rund 4.000 Quadratmeter Grundstücksfläche in Besitz nehmen darf, blieb am Mittwoch offen. Der Meistbietende war per Telefon zugeschaltet, über seine Identität verriet das Auktionshaus Plettner und Brecht aus Datenschutzgründen nichts. Für eine Nutzung schienen aber zwei Interessenten zumindest eine Idee zu haben. Beide boten per Telefon und schraubten den Preis vom Mindestgebot von 15.000 Euro etwas in die Höhe. Der Ersteigerer muss auf die 22000 Euro zusätzlich noch 11,9 Prozent Courtage für das Auktionshaus, fünf Prozent Grunderwerbssteuer und die Notarkosten begleichen.

Folgt man dem Versteigerungskatalog, so könnte sich für den künftigen Eigentümer eine kleine Entdeckertour im Gebäude durchaus lohnen. Im ehemaligen Chemiekabinett sind teilweise noch Ausstattungsgegenstände vorhanden, ebenfalls in der Lehrküche, heißt es dort. Schwerer wiegen dürften allerdings zwei Problembereiche: Die Dacheindeckung des um 1975 errichteten Hauses ist teilweise undicht, und im Keller und Erdgeschoss zeugen eingeworfene Scheiben von Vandalismus.

Ein weiteres, rechtliches Problemfeld hat die Gemeindeverwaltung der Unstruttal-VG ausgemacht. Die Erschließung sei nur über ein benachbartes Grundstück möglich, und das sei lediglich eine Feuerwehrzufahrt, warnt die Gemeinde im Exposé. Weiter schreibt sie: „Ob dies bauordnungsrechtlich ausreichend ist, ist fraglich.“ Bemerkenswert ist auch eine andere Einschätzung: Die Verwaltung sieht das leerstehende Gebäude als „städtebaulichen Missstand“ an, schreibt ihm jedoch zugleich eine ortsbildprägende Wirkung zu. Wer das ehemalige Schulgebäude zum Verkauf gestellt hatte, wurde allerdings nicht bekannt. Es sei eine Gesellschaft, die eigentlich nicht im Bereich Immobilien tätig ist, hieß es dazu beim Auktionshaus.