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Sekundarschule Freyburg Sekundarschule Freyburg: Motivation mit Kung-Fu

Von Gudrun Schröder 30.05.2016, 08:11
Das Pratzentraining gehört bei den Mädchen und Jungen der Sekundarschule Freyburg zum täglichen Programm im „Camp Move“.
Das Pratzentraining gehört bei den Mädchen und Jungen der Sekundarschule Freyburg zum täglichen Programm im „Camp Move“. Gudrun Schröder

Freyburg/Wetzendorf - Die Projektwoche „Camp Move“ im vergangenen Jahr war für die Hauptschüler der achten Klasse der Jahn-Sekundarschule Freyburg ein Erfolg. Von den teilnehmenden 14 Schülern waren mehr als die Hälfte versetzungsgefährdet. Am Ende des Schuljahres blieb keiner der Teilnehmer sitzen, alle schafften das Klassenziel, berichtete Schulleiter Jörg Müller. Das Camp hat dazu beigetragen, Lernschwachen zu helfen, Schüler zu stärken, die nicht selbstbewusst genug und zu gehemmt sind, um sich im Alltag zu behaupten. Die Jugendlichen entdeckten den Spaß am Lernen.

So stand es für den Schulleiter fest, sich wieder um die Aufnahme in das Landesprogramm zu bewerben. Die Schule erhielt erneut den Zuschlag. Im Mittelpunkt steht an der Freyburger Schule die Kampfsportart Kung Fu, um die Schüler fit zu machen, sie für den Unterricht auf andere Art zu motivieren. Eine Woche lang erlernten 14 Hauptschüler der siebenten Klassen, fern des eigentlichen Schulalltages, Selbstdisziplin sowie Respekt und Verantwortung gegenüber Mitschülern. Mit dem Fahrrad erfolgte die gemeinsame Anreise zum Camp. War im vorigen Jahr die Jugendherberge Nebra Aufenthaltsort, war diesmal das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Wetzendorf Gastgeber, übernachtet wurde im Trias-Hotel in Karsdorf. Den Gepäcktransport übernahm der Kooperationspartner der Schule, die Freyburger Firma Händler und Schneider. Unterstützt wurde der Schulleiter vom Schulsozialarbeiter Martin Bölke. Die Tage begannen um sieben Uhr mit einer Stunde Frühsport. Nach dem Frühstück ging es von 9 bis 13 Uhr mit dem Bewegungs- und Konzentrationstraining, Boxen und Selbstverteidigung zur Sache. Die 13-Jährigen erhielten eine Grundausbildung in Kung-Fu, erlernten Hand- und Fußtechniken. Dabei wurden sie von den Kung-Fu-Meistern Sandra Steinhage und René Schnuer von der Vo-Dao-Vietnam-Schule Halle geschult. Nicht selten wurden die Mädchen und Jungen an ihre Grenzen herangeführt. „Damit sie feststellen, dass sie wesentlich mehr können, als sie sich zutrauen“, erklärte Müller, der selbst Kung-Fu-Sportler ist.

Doch beim Freyburger „Camp Move“ stand nicht nur der körperliche Anspruch im Vordergrund. Nach dem Mittagessen im MGH ging es künstlerisch zur Sache. Karsdorfs Bürgermeister Olaf Schumann hatte eine Außenwand der Turnhalle für eine Graffiti-Gestaltung freigegeben. So machten sich die Sprayer an das Werk, jeder nach seinen Fähigkeiten. In die Graffiti-Technik eingewiesen und angeleitet wurden sie vom Sozialarbeiter. Am Ende der Woche prangte der farbenfrohe Schriftzug „Sport frei“ mit den Namen der Künstler am Sportzentrum. Das Abendangebot reichte vom Yoga über Brettspiele bis zum Gesang zur Gitarre. „Es wurde gern gesungen“, berichtete Müller. „Obwohl ich zu Beginn in überraschte Gesichter geschaut habe.“

Freitag, am Ende des Workshops, traten alle mit dem Fahrrad die Heimreise an. Das Fazit fiel vom Schulleiter und dem Sozialarbeiter erneut positiv aus: „Wir spüren nach dem Camp Move deutlich die Veränderungen im Verhalten der Schüler, im Umgang miteinander und im Leistungswillen, von Anfang bis zum Ende durchzuhalten.“