Schwimmbad Schwimmbad : Zum Saisonende Segel gesetzt

Freyburg - Martin Niebling wird das Schwimmen fehlen. Fast täglich war der Freyburger im Bad am Schweigenberg anzutreffen, um seine Bahnen über jeweils 500 bis 1000 Meter zu ziehen. Der Malermeister gehört zu den Dauergästen, die das Schwimmbad regelmäßig nutzen. Doch inzwischen ist auch im Freyburger Schwimmbad die Saison beendet. Da ändern auch die warmen Tage nichts, die sich nun - unverhofft für den Trägerverein - eingestellt haben. „Das war nicht abzusehen. Wir hatten die Anlagen abgestellt, und das Wasser war dann auch rasch gekippt“, so Jörg Schneider, der Vorsitzende des Fördervereins. Er schaut dennoch zufrieden drein. „Wir sind glücklich, dass wir den Badebetrieb die Saison über absichern und den Kindern und Erwachsenen seit Mai erholsame Tage im Schwimmbad bescheren konnten“. Er habe festgestellt, dass das Freyburger Bad gern von Familien angenommen wird. „Wir sind kein Spaßbad. Dafür ein schönes Familienbad mit großer Liegewiese. Die Gäste fühlen sich wohl hier“, fügt er hinzu. Und es gehe hier eben etwas ruhiger zu.
Die Besucherzahlen, so berichtete der Vorsitzende, seien akzeptabel. Sie befinden sich im Durchschnitt der letzten Jahre. Zwar lägen sie etwa 40 Prozent unter denen des Vorjahres, aber an den heißen Sommer 2015 komme man ohnehin so schnell nicht heran. Der ständige Wetterwechsel in dieser Saison, mal heiß, mal kühl, machte sich bemerkbar.
Stolz verweist Schneider nun darauf, dass ein paar Tage vor Saisonende dann noch ein Sonnensegel über das Planschbecken gespannt werden konnte und den Kindern an den warmen Tagen noch zu Gute kam. Im vorigen Jahr hatten ihn Eltern auf einen Schattenspender im Kinderbereich angesprochen. Der Vereinschef dankte den Sponsoren: dem Autohaus Ihle, der Winzervereinigung und dem Berghotel „Zum Edelacker“. Das Hotel hatte anlässlich seines 20-jährigen Bestehens die Gäste aufgerufen, für das Schwimmbad zu spenden. Das Sonnensegel, eine Spezialanfertigung, kostete 2500 Euro. Bei der Montage konnte sich der Verein über die Unterstützung von Freyburger Unternehmen freuen, so dem EK Bau, Dyckerhoff Beton sowie der Firma Händler und Schneider, die die Säulen für die Befestigung der Spanngurte baute. Je nach Stand der Sonne befindet sich künftig eine Hälfte des Planschbeckens im Schatten.
Eine größere Investition des Vereins in diesem Jahr war die neue Chloranlage, die mit Beginn der Badesaison in Betrieb genommen werden konnte, berichtet Schneider. Zuvor war, obwohl es keine Probleme mit der Wasserqualität gegeben habe, das Fehlen einer automatisierten Dosieranlage bei Kontrollen stets bemängelt worden. Nun jedenfalls gehört das zeitaufwendige manuelle Chloren des Wassers der Vergangenheit an. „Wir können die Chlorzufuhr für jedes Becken einzeln, aber auch insgesamt steuern“, erklärte Schneider die Automatik. Der Kiosk im Bad, inzwischen vergrößert und saniert, ist in der jüngsten Saison in Zusammenarbeit mit dem Bulabana in Naumburg bewirtschaftet worden.
Die nächste Saison will der Förderverein etwas ruhiger angehen, blickt der Vorsitzende auf das kommende Jahr voraus. Geplant sind das Streichen der Fassade und der Türen des Gebäudes der Umkleidekabinen und des Sanitärtrakts. Die Suche von Sponsoren und das Sammeln von Geld geht dennoch weiter. Für 2018 nämlich steht das Erneuern und Verlegen von Rohrleitungen und Armaturen an.
