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Reha-Klinken in Bad Kösen Reha-Klinken in Bad Kösen: Kreis will Betten-Angebot nutzen

Von Albrecht Günther und Michael Heise 27.03.2020, 10:55
Reha-Kliniken in Bad Kösen
Reha-Kliniken in Bad Kösen Hellfritzsch

Bad Kösen/Naumburg - Zur Behandlung von Corona-Patienten nimmt der Burgenlandkreis die Unterstützung der Bad Kösener Reha-Kliniken der Median-Gruppe an. Dort stehen bei Bedarf weit über 200 Betten zur Verfügung. Sie könnten für Corona-Erkrankte aus anderen Kliniken genutzt werden, sollten deren Kapazität nicht mehr ausreichen.

Wie Landrat Götz Ulrich (CDU) unserer Zeitung sagte, habe er dazu inzwischen mit der Kaufmännischen Leiterin der Kliniken, Kerstin Budde-Große, und den Chefärzten ein Gespräch geführt. Auch das Landessozialministerium sei bereits in die Pläne einbezogen. Außerdem will sich Ulrich kommenden Montag mit den Chefärzten der beiden SRH-Kliniken Naumburg und Zeitz sowie des Weißenfelser Asklepios-Klinikums treffen, um das Vorgehen abzustimmen.

Hauptproblem: Personal finden

„Wir sollten das Angebot der Bad Kösener Kliniken unbedingt nutzen, um dort Notfall-Patienten medizinisch versorgen und damit andere Krankenhäuser entlasten zu können“, so Ulrich. Ein entsprechendes Angebot hatte die Median-Gruppe bereits zu Wochenbeginn bundesweit und somit auch für den Burgenlandkreis unterbreitet. Eines der Hauptprobleme allerdings wird sein, genügend ärztliches und nichtärztliches Personal zu finden, das die Versorgung von Akut-Patienten in den Reha-Einrichtungen sichern kann. Außerdem müssen diese entsprechend ausgerüstet werden. Da es jedoch auch außerhalb des Burgenlandkreises Bettenkapazitäten in Reha-Kliniken gibt, sollte möglichst rasch eine landesweite Lösung gefunden werden, regt Ulrich an.

„Für den Fall, dass in den nächsten Wochen die Infektionszahlen steigen und die eingerichteten stationären Plätze in den Akut-Krankenhäusern nicht ausreichen, sollten wir vorbereitet sein. Gespräche, die ich mit der Leitung der Median-Kliniken Bad Kösen geführt habe, zeigten auf, dass dort eine hohe Bereitschaft besteht, die Kliniken für Akut-Patienten vorzubereiten. Die Saale-Reha-Klinik II in Bad Kösen verfügt sogar über die Möglichkeit, zehn Beatmungsplätze einzurichten“, schreibt Ulrich in seinem Brief an Landessozialministerin Birgit Grimm-Benne (SPD).

Auch mit finanziellen Konsequenzen verbunden

In ihm bittet er um die Zustimmung, „weil diese Entscheidung mit erheblichen finanziellen Konsequenzen - zunächst für die Kreiskasse - verbunden ist, die zu einem späteren Zeitpunkt von Bund oder Land zu erstatten wären“. In erster Linie jedoch seien die Krankenkassen in der Verantwortung, „ihren finanziellen Beitrag zu leisten, um eine spätere Akut-Behandlung vorzubereiten“, heißt es abschließend.