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Ratskeller in Naumburg Ratskeller in Naumburg: Kandidaten stehen Rede und Antwort

Von Constanze Matthes 06.09.2017, 07:28
Zum Forum im Naumburger Ratskeller stehen vier Kandidaten für die Bundestagswahl Rede und Antwort.
Zum Forum im Naumburger Ratskeller stehen vier Kandidaten für die Bundestagswahl Rede und Antwort. Biel

Naumburg - Die Stuhlreihen im Naumburger Ratskeller waren gut gefüllt. Schüler des Domgymnasiums, der Freien Schule „Jan Hus“, der Schweitzer-Sekundarschule sowie der Berufsbildenden Schule blickten auf ein Podium, auf dem drei Kandidaten für die Bundestagswahl am 24. September Platz genommen hatten: Birke Bull-Bischoff (Linke), Hans-Jürgen Schmidt (SPD) sowie Miriam Matz (Bündnis 90/Die Grünen). Dieter Stier (CDU) hatte den Organisatoren wegen Sitzungen des Bundestages eine Absage erteilt. AfD und FDP seien deshalb nicht zugegen, da das Jugendparlament als Ausrichter des Forums sich verständigt hatte, nur jene Parteien zuzulassen, die aktuell in Deutschlands höchstem politischen Gremium vertreten sind, wie Anja Kendziora, Moderatorin des Forums und Studentin der Politikwissenschaften, nach der Begrüßung von Antje Weiser, Leiterin des Naumburger Jugendhauses „Otto“, erklärte. Die Themen reichten von der Bildung und Freizeit, Klimawandel und sozialen Gerechtigkeit bis hin zur Absenkung des Wahlalters sowie der Freude an der politischen Arbeit. Ein Schüler fragte nach der inneren Sicherheit, eine Lehrerin der Schweitzer-Sekundarschule sprach die schlechte Bezahlung von Pädagogen an, wünschte sich, dass die Politiker beziehungsweise Kandidaten ohne Anmeldung Schulen besuchen, um sich vor Ort zu informieren. Dafür erhielt sie Applaus.

Großes Thema der zweistündigen Veranstaltung bildete die Politikverdrossenheit der Bürger sowie die Einbindung der Jugend in politische Entscheidungen. Schmidt forderte die Jugendlichen auf, selbst aktiv zu werden. Bull-Bischoff sagte, dass „Politiker keine Festvorträge“ halten sollten und in den Schulen politische Teilhabe wichtig sei. Matz berichtete von ihren Erfahrungen, die sie bisher als junge Frau in der Politik gesammelt hat.

Unterstützt wurde das Naumburger Jugendparlament in der Vorbereitung und Durchführung des Forums vom Netzwerk Jugendarbeit, einer Arbeitsgruppe des Lokalen Bündnisses für Familie Naumburg. Diesem gehören an die Naumburger Jugendhäuser „Otto“ und „Fischgasse“, der Verein „Monochrom“, der Internationale Bund, die katholische und evangelische Kirche, das Kreisjugendamt und die Gleichstellungsbeauftragte Steffi Schikor, Stadtjugendpflegerin Susanne Rieske sowie Theaterpädagogin Katja Preuß. „Mir haben die Fragen der Schüler gefehlt“, sagte Marie Hiemisch vom Jugendparlament als Fazit. Viele Jugendliche haben die kommende Bundestagswahl allgemein jedoch kaum im Blick, meinte Lucas Barth, ebenfalls Mitglied des Jugendparlaments. Im Vorfeld der Wahlen finden in Naumburg U18-Wahlen statt. Kindern der Georgen- und der Salztorschule wird das Thema Wahlen und Parteien in Deutschland näher gebracht. In Wahllokalen im Jugendhaus „Fischgasse“ sowie in der Aula der Schweitzerschule werden Schüler ihre Stimmen abgeben.

Vor Jugendlichen aus mehreren Schulen sprechen die Kandidaten Birke Bull-Bischoff (Linke), Hans-Jürgen Schmidt (SPD) und Miriam Matz (Grüne, r.). Moderiert wird das Forum von Anja Kendziora (2.v.l.).
Vor Jugendlichen aus mehreren Schulen sprechen die Kandidaten Birke Bull-Bischoff (Linke), Hans-Jürgen Schmidt (SPD) und Miriam Matz (Grüne, r.). Moderiert wird das Forum von Anja Kendziora (2.v.l.).
Biel