1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Planschbecken gegen Feuer: Planschbecken gegen Feuer: Landkreis bekommt mobile Löschbehälter für Brandbekämpung

Planschbecken gegen Feuer Planschbecken gegen Feuer: Landkreis bekommt mobile Löschbehälter für Brandbekämpung

Von Martin Walter 20.07.2020, 14:30
Die Feuerwehr in Schierke im Harz benutzt bereits mobile Löschwasserbehälter, so auch bei einem großen Waldbrand vor einem Monat.
Die Feuerwehr in Schierke im Harz benutzt bereits mobile Löschwasserbehälter, so auch bei einem großen Waldbrand vor einem Monat. Matthias Bein/dpa

Weissenfels/Zeitz - Sie erinnern an Planschbecken, doch anstatt dem Vergnügen dienen sie der Brandbekämpfung: große faltbare Kunststoffbecken, sogenannte mobile Löschbehälter. Drei von ihnen möchte sich die Kreisverwaltung nun anschaffen. Für zwei dieser Behältnisse mit einem Fassungsvermögen von 35.000 Litern Wasser gibt es Fördermittel vom Land in Höhe von circa 27.000 Euro.

Brandbekämpfung durch Hubschrauber mit Außenlastbehältern zu gewährleisten

Für die restlichen zehn Prozent der Kosten muss der Burgenlandkreis selbst aufkommen. „Die Beschaffung derartiger Behälter wird als notwendig angesehen, um eine Brandbekämpfung durch Hubschrauber mit Außenlastbehältern zu gewährleisten“, heißt es dazu vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz.

Das ist auch der wichtigste Einsatzzweck der mobilen Löschbehälter. „Von der Löschwasserentnahme der Hubschrauber aus einem See bis zum Einsatzgebiet, beispielsweise einem Waldbrand, sind es oft viele Kilometer. Dabei vergeht kostbare Zeit. Die mobilen Löschbehälter dienen als Zwischenlager, sodass der Hubschrauber mehr Einsätze schafft“, erklärt Felix Lieckfeld.

Einige Gemeinden des Burgenlandkreises haben Interesse an den Behältnissen bekundet

Er ist Projektverantwortlicher der Firma FaltSilo aus Schleswig-Holstein, die die mobilen Löschbehälter produziert. Diese seien eine Neuentwicklung, „die wir aufgrund der beiden vergangenen Dürresommer konzipiert haben“, so Felix Lieckfeld.

Laut dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz hätten bereits einige Gemeinden des Burgenlandkreises ihr Interesse an den Behältnissen bekundet. Es sei vorgesehen, die Löschwasserbehälter den Fachdiensten für Brandschutz zur Verfügung zu stellen. Eine abschließende Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.

Feuerwehr in Zeitz hat für Löschbehälter keinen Bedarf

Grundsätzlich erachten zwar alle von der MZ befragten Stellen die Anschaffung als sinnvoll, in ihren Einsatzgebieten sehen sie aber kaum eine Notwendigkeit dafür, zumal sich keiner an den Einsatz eines Löschhubschraubers im Burgenlandkreis in den vergangenen Jahren erinnern könne.

So sagt beispielsweise Roberto Albrecht, Sachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz in Zeitz: „Die Feuerwehr der Stadt Zeitz hat dafür keinen Bedarf. In unserem Bereich liegen überwiegend Laub- und Mischwälder.“ In Regionen mit vielen Nadelwäldern und unzugänglichen Wegen sei diese Anschaffung hingegen „sehr sinnvoll“.

Mobile Löschbehälter Ersatz für weit entfernte Hydranten und Teiche

So sieht es auch Steve Homberg, Ortswehrleiter der Weißenfelser Feuerwehr: „Nadelbäume brennen aufgrund ihrer ätherischen Öle wie Zunder.“ Bei Laub- und Mischwäldern gebe es da eher weniger Probleme. Doch könnten die Behälter auch genutzt werden, um für die Einsatzkräfte am Boden eine Zwischenstelle für die Löschwasserförderung einzurichten, wenn die Hydranten oder Löschteiche weit entfernt vom Einsatzort sind.

Das wäre auch die sinnvollste Einsatzmöglichkeit, die Kay Heinecke, Ortwehrleiter in Droyßig, einfällt. Denn zwar liegt dort mit dem Zeitzer Forst ein großer Wald vor der Tür, doch sei den Feuerwehren das Löschen von Waldbränden in der überwiegenden Zahl der Fälle gelungen, ohne dafür Löschhubschrauber einsetzen zu müssen. Und so resümiert auch Kreisbrandmeister Silvio Suchy: „Wir haben zum Glück kaum Waldbrände, aber sinnvoll ist die Anschaffung trotzdem.“ (mz)