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Pestalozzischule Hohenmölsen Pestalozzischule Hohenmölsen: Sorgenkind macht weiter Probleme

Von Tobias Schlegel 30.11.2018, 12:00
Pestalozzischule Hohenmölsen
Pestalozzischule Hohenmölsen Peter Lisker

Hohenmölsen - Die Zukunft der Pestalozzischule in Hohenmölsen ist weiter ungewiss. Ein neues Schulentwicklungskonzept des Landes lege derzeit noch nicht vor, wie Robert Aßmann, Leiter des Amtes für Bildung, Kultur und Sport bei der Kreisverwaltung, auf der jüngsten Sitzung des Sozial-, Bildungs- und Kulturausschusses des Hohenmölsener Stadtrates erklärte.

Entsprechende Kriterien, wann eine Schule weiter bestehen könne, seien deshalb noch nicht vorhanden. „Im Moment haben wir als einzige Rahmenbedingung die Mindestschüleranzahl von 90“, sagte Aßmann.

Pestalozzischule in Hohenmölsen: Nur 47 Schüler

Von dieser Zahl wolle Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) auch nicht abrücken. Zurzeit lernen in der Hohenmölsener Förderschule aber gerade einmal 47 Kinder in sechs Klassen. Auf der anderen Seite habe Tullner auch erklärt, dass momentan keine Förderschulen geschlossen werden. „Wie lange diese Aussage Bestand hat, ist aber auch unklar“, so Aßmann.

Die ungeklärte Zukunft der Pestalozzischule sorgte bei den Stadträten für Unmut. „Im Frühjahr 2019 werden die Eltern wieder fragen, ob und wie es weitergeht. Das ist ein untragbarer Zustand“, sagte Frank Weidauer (Die Linke). Dirk Bunda von der Wählergemeinschaft Aktives Hohenmölsener Land kritisierte, dass hier ein politisches Problem auf den Köpfen der Kinder ausgetragen werde.

Pestalozzischule in Hohenmölsen: Kreis prüft mögliche Optionen für die Schließung

Zurzeit prüfe der Kreis als Träger der Förderschule auch mögliche Optionen für die Schließung. Eine Unterbringung der lernbehinderten Schüler in andere Fördereinrichtungen wie etwa in Weißenfels werde dabei genauso diskutiert wie die Möglichkeit, die Schüler in einer Realschule unterzubringen. Letztgenannter Vorschlag stieß jedoch auf Ablehnung: „Zielgerichteter Unterricht bringt wesentlich effektiver. In den Förderschulen können die Kinder lernen, wie sie es können und sind keinen Zwängen ausgesetzt“, argumentierte Bunda.

Die ungeklärte Zukunft der Schule bringt jedoch noch andere Probleme mit sich. Das Schulgebäude ist laut Aßmann in keinem guten Zustand. Solange aber nicht klar ist, wie es mit der Schule weitergeht, werden keine großen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten vorgenommen. Auch bei der Digitalisierungsoffensive des Landes, bei der Bildungseinrichtungen mit neuen Computern, iPads sowie IT-Infrastruktur ausgestattet werden, ging die Pestalozzischule bisher leer aus.

Pestalozzischule in Hohenmölsen: Kritisch ist derzeit auch die Unterrichtsversorgung

„Aktuell hat das Land für dieses Programm noch 200.000 Euro zur Verfügung. Dem gegenüber stehen 80 Antragsteller“, sagte Aßmann. Zwar gibt es Aussicht auf ein weiteres Förderprogramm. Die Chancen für die Pestalozzischule Hohenmölsen seien aber gering, auch aufgrund der geringen Schülerzahl.

Kritisch ist derzeit auch die Unterrichtsversorgung. Diese liege momentan bei nur 87 Prozent. „Das ist kein guter Wert. Damit eine Schule vernünftig arbeiten kann, braucht es einen Wert von 103 Prozent“, erklärte Aßmann. An entsprechenden Maßnahmen, um den Lehrermangel zu beheben, werde gerade gearbeitet. (mz)