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Projekt Kinderbuch Neid, Gier und Kriege - Geschichten mit den Droys

Der Schlossförderverein Droyßig plant ein Kinderbuch, mit denen die Mädchen und Jungen ihr Dorf neu entdecken können. Dafür wurde bekannter Autor engagiert.

Von Matthias Voss 02.07.2021, 08:02
Andreas Strozyk lässt sich von Christa Zimmermann durch ihr Kantorenhaus führen. Der Autor und Illustrator möchte sich auf diese Weise Inspiration für das Buch „Die Droys“ holen.
Andreas Strozyk lässt sich von Christa Zimmermann durch ihr Kantorenhaus führen. Der Autor und Illustrator möchte sich auf diese Weise Inspiration für das Buch „Die Droys“ holen. (Foto: René Weimer)

Droyssig/MZ - Sie leben im Gewölbe des altehrwürdigen Droyßiger Schlosses. Vor langer, langer Zeit sind sie aus dem Kosmos auf die Erde gekommen, um hier für Frieden zu sorgen. Doch die Menschen haben es ihnen nicht leicht gemacht. Und so hoffen sie jetzt auf die Kinder, damit Neid, Gier und Kriege bald wieder der Vergangenheit angehören. Die Rede ist von den Droys, kleine lustige Kugelwesen, die die Herzen der Mädchen und Jungen höher schlagen lassen und ihnen mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen. Zusammen soll das Bärendorf, seine Geschichte und Geschichten erkundet werden.

Diese Droys - Mama, zwei Kinder, Oma und Opa - sind die neuste Idee des Schlossfördervereins. „Der Ursprung dazu stammt von unserer Idee, aus dem Droyßiger Schloss ein Märchenschloss zu machen. Und zu Märchen gehören ja auch die entsprechenden Figuren“, sagt Katrin Beikirch. Sie hat das Konzept entworfen, aber die Umsetzung hat der Verein Andreas Strozyk in die Hand gegeben. Der Berliner ist Grafiker und Autor und hat schon für Fernsehsendungen wie „Unser Sandmann“ oder „Die Sendung mit der Maus“ gearbeitet.

„Ich freue mich, dass ich bei so einem tollen Projekt mitmachen darf“

Jetzt war Strozyk zu Gast in Droyßig, um mit dem Verein auf Motivsuche zu gehen, wo die Droys überall gewirkt und gelebt haben. „Ich freue mich, dass ich bei so einem tollen Projekt mitmachen darf. Das ist was ganz anderes als die Auftragsarbeiten für das Fernsehen. Das hier kann ich zu meinem eigenen Projekt machen und meine eigenen Ideen einfließen lassen“, sagt der Grafiker. Die Fernseh-Journalistin Katrin Beikirch kennt Strozyk aus dem Berufsleben. „Er ist sehr kreativ und trägt unsere Idee voll mit. Deswegen geben wir ihm auch vollkommen freie Hand“, sagt sie.

 Entwurf des Buchcovers
Entwurf des Buchcovers
(Foto: Weimer)

Die Droys sollen Kopffüßer werden, „weil Kinder als erstes sowas malen, wenn man ihnen Papier und Stifte gibt“, meint Strozyk. Erste Entwürfe hat er schon gemacht, aber das Projekt steht noch komplett am Anfang. „Andreas bekommt keinen Druck, sondern alle Zeit der Welt. Er soll sich in Ruhe ausleben und seine eigenen Ideen umsetzen“, so Beikirch. Fest steht lediglich, dass verschiedene Droyßiger Örtlichkeiten wie die große Schule oder das alte Kantorenhaus eine Rolle spielen sollen. Und zwar in einem Kinderbuch mit rund 64 Seiten, mit einem festen Einband im DIN A4-Format, welches erstmal im Eigenverlag erscheinen soll. „Das Erscheinungsdatum und der Preis sind noch völlig offen. Aber generell würde ich mir wünschen, wenn jeder neugeborene Droyßiger so ein Buch von der Gemeinde geschenkt bekommt“, meint Michael Schommer, der zusammen mit Peter Haßler für die Produktion verantwortlich ist.

„Wenn wir genügend Mitstreiter finden, darf das Projekt gerne wachsen“

Das Projekt könnte auch reale Figuren beinhalten, die dann der Hollsteitzer Künstler Roland Lindner kreieren könnte. Zum Beispiel als Relief für das Schloss oder sogar als kleine Droys zum Spielen für die Kinder. „Wenn wir genügend Mitstreiter finden, darf das Projekt gerne wachsen. Wir sind da in alle Richtungen offen, haben aber auch schon viele weitere eigene Ideen“, sagt Katrin Beikirch, ohne schon viel verraten zu wollen.

Zur Finanzierung hat der Schlossförderverein bereits 4.000 Euro vom Bundesprogramm „Demokratie leben“ erhalten, ein Folgeantrag soll es geben. „Wir wollen mit dem Buch aber jetzt nicht den großen Gewinn machen. Uns geht es mehr darum, dass es gut verbreitet wird und Droyßig damit ein bisschen bekannter macht“, erklärt Michael Schomer. Deswegen hat der Verein wegen der Vermarktung schon den Kontakt zum Saale-Unstrut-Tourismusverband gesucht und eine ISBN-Nummer, zur einfachen Bestellung von überall her, soll das Kinderbuch, das noch keinen Namen hat, auch bekommen.