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Natur Natur: Schöne Pflanzen aber auch gefährlich

Von Constanze Matthes 13.07.2016, 09:44
Stechapfel
Stechapfel Archiv

Naumburg/Nebra - In der Sommerzeit spart die Flora nicht mit ihren Reizen. Doch einige Pflanzen sind nicht nur schön, sondern auch gefährlich, wie Eisenhut, Engelstrompete und Stechapfel. Das kann für Kinder besonders riskant sein. Sie nehmen Giftpflanzen nicht als Gefahr wahr. Im Gegenteil: Die leuchtenden Blüten und Beeren sehen lecker aus und verschwinden schnell im Mund. „Gehen Sie mit Ihren Kindern in den Garten oder Park und erklären Sie, dass einige Pflanzen auch gefährlich sein können“, rät Arnd Förster, Bezirksdirektor der Barmenia Versicherungen. Wenn die Kleinen trotzdem verdächtige Pflanzenteile in den Mund nehmen, sollte Wasser oder Tee verabreicht werden, um mögliche Gifte zu verdünnen. Spätestens bei Symptomen wie Erbrechen oder Schwindel ist ein Arzt gefragt.

Auch vom Riesen-Bärenklau geht Gefahr aus. Die Pflanze kommt an Weg- und Waldrändern, in Flusstälern sowie an Bachläufen vor. Ihr Saft enthält ein Kontaktgift, das zu starken allergischen Reaktionen sowie schlecht heilenden Hautschäden führt. Nach der Berührung dauert es unter Tageslicht etwa eine halbe Stunde, bis die Haut mit Juckreiz, Rötungen und Blasenbildungen reagiert. Betroffene sollten in den Schatten gebracht werden. Um die Giftwirkung abzuschwächen, sollten betroffene Stellen mit Wasser und Seife, besser noch mit Spiritus abgewaschen werden. Sind sich Eltern nicht sicher, welche Art Pflanze verschluckt oder berührt wurde, kann das Giftinformationszentrum helfen.

Die Beratung des Giftinformationszentrums ist kostenlos,  das medizinische Fachpersonal jederzeit telefonisch erreichbar. Das Zentrum für die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat seinen Sitz in Erfurt. Erreichbar ist es telefonisch unter 0361/73 07 30.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung stellt außerdem die Smartphone-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ zum kostenlosen Download zur Verfügung. Sie gibt Tipps, wie sich Unfälle vermeiden lassen, klärt über gefährliche Substanzen auf und stellt im Notfall direkt eine Verbindung zum zuständigen Giftnotruf her. (cm)

Das Zentrum warnt auch Kräutersammler vor Verwechslungsgefahren. So gibt es Fälle, bei denen statt Bärlauch und Sauerampfer, beide essbar, die giftigen Pflanzen Aronstab, Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen gepflückt wurden.

Weitere Informationen unter: www.ggiz-erfurt.de

Riesen-Bärenklau
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